Für die Sternsinger hat Willi Weitzel einen Film zum Thema „Frieden“ gedreht. Kinder lernen in besonderen Projekten, wie Zusammenleben gelingt.
Bald ziehen die Sternsinger wieder von Tür zu Tür. Sie sammeln Geld für Hilfsprojekte auf der ganzen Welt. In diesem Jahr ist das Land Libanon das Beispielland der Sternsinger-Aktion. Reporter Willi Weitzel ist in das Land im Nahen Osten gereist und hat dort einen Film gedreht. Darin geht es vor allem um das Thema „Frieden“.
Der Film startet mit einer 16-jährigen Libanesin. Sie heißt Noura und singt ein Lied. „Es ist ein Aufruf an uns Menschen – für mehr Liebe und Respekt füreinander“, erklärt sie Willi. „Egal welche Religion wir haben oder woher wir kommen, wir alle sind Menschen unter demselben Himmel. Wenn wir das erkennen, können wir in Frieden leben.“
Sich gegenseitig kennenlernen
Willi Weitzel will im Libanon sehen, wie die Menschen dort friedlich zusammenleben. Denn in dem Land hat es früher einen schlimmen Bürgerkrieg gegeben, in dem unter anderem Muslime und Christen gegeneinander gekämpft haben.
Willi trifft unter anderem das Mädchen Rabella. Sie ist Christin und geht nachmittags in eine Betreuung, die von den Sternsingern mit Geld unterstützt wird. Hier sitzen Libanesen und Syrer neben Irakern – und Christen neben Muslimen. Sie lernen sich gegenseitig kennen und können Freunde werden.
In dem Film reist Willi aber auch zu einem Flüchtlingslager, in dem Tausende syrische Familien leben. Nicht weit entfernt ist die Grenze zu Syrien, wo seit Jahren Krieg herrscht. Die Flüchtlinge wohnen oft in selbst zusammengenagelten Hütten. Sie versuchen sich mit Planen gegen die Winterkälte zu schützen. Willi trifft den Jungen Kassem und seine Familie. Auch sie sind vor dem Krieg geflohen. Kassem hat neue Freunde gefunden – in der Schule, im Schwimmbad und auf dem Spielplatz. Die Schule im Flüchtlingslager bekommt ebenfalls Geld von den Sternsingern. Und auch hier steht das Thema „Frieden“ auf dem Stundenplan.
Respekt ist sehr wichtig
Willi besucht außerdem den „Religionen“-Unterricht in einer Schule in der Stadt Beirut. Hier lernen Kinder, dass Respekt sehr wichtig ist, wenn man mit anderen in Frieden leben will. Ihre goldene Regel lautet: „Ich behandle meine Mitmenschen so, wie ich es wünsche, von ihnen behandelt zu werden.“ Diese Regel findet man in allen Weltreligionen.
Eine christliche und eine muslimische Jugendgruppe sehen sich gemeinsam eine Kirche und eine Moschee an. Das ist Teil eines Programms, das „Alwan“ heißt. Natalie sagt: „Es kommt nicht darauf an, an welchem Ort man betet, sondern wo man dabei mit dem Herzen ist.“
Im Interview sagt Willi, dass ihm die Friedensprojekte der Sternsinger sehr am Herzen liegen: „Wirklich super, dass die Sternsinger das unterstützen: Hier können sich nämlich Kinder persönlich begegnen, gemeinsam Dinge unternehmen und dabei lernen, respektvoll und mit Toleranz miteinander umzugehen.“
Anlächeln ist wichtig
Für ihn steht nach der Reise fest, dass es ein guter Start für den Frieden ist, wenn Menschen sich anlächeln. Willi gibt zu: „Manchmal ist es gar nicht so leicht zu lächeln. Das weiß selbst ich. Aber wer Frieden will, muss freundlich sein. Ein Lächeln ist ein guter Grundstein, auf dem man Frieden aufbauen kann.“
Den Beginn seiner Reise musste Willi Weitzel übrigens um einige Wochen verschieben. „Ich hatte vor dem Abflug in den Libanon so komische Bauchschmerzen. Also bin ich kurz vor dem Flughafen Frankfurt noch schnell in ein Krankenhaus, um mich untersuchen zu lassen. Tja und die haben mich dann sofort weiter in den OP geschoben und mir den Blinddarm rausoperiert.“
DIE STERNSINGER
Die Aktion Dreikönigssingen („Sternsinger“) ist die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Seit 1959 haben die Sternsinger eine Milliarde Euro gesammelt. Bei der Aktion 2019 kamen über 50 Millionen Euro an Spenden zusammen.
Willis Film über den Libanon und viel weiteres Material findet ihr auf der Seite: www.sternsinger.de/material