Auf einer Terrasse im vierten Stock des Funke Medienhauses leben Bienenvölker. Den fleißigen Tieren geht es in der Stadt richtig gut.

Sind die laut! Das fällt sofort auf, wenn man die Bienen auf dem Dach des Funke Medienhauses besucht. Die Kinderredaktion sitzt in diesem Gebäude in der ersten Etage. Die Bienen wohnen auf der Dachterrasse im vierten Stock. Der Weg ist also gar nicht weit. Zur Terrasse führt eine Glastür, die in der Regel abgeschlossen ist. Aber Günter Holberndt besitzt einen Schlüssel. Ihm gehören die Bienen, die hier so geschäftig summen.

Kinderreporter besuchen den Imker auf dem Dach.
Kinderreporter besuchen den Imker auf dem Dach. © Marit Langschwager

Die kleinen Sammlerinnen haben gut zu tun. „Die fliegen rein, packen den Nektar in die erste freie Zelle und sind schon draußen. Das machen sie bis zu 20 Mal am Tag“, erklärt der Imker gerade. Er hat Besuch bekommen. Im Haus sind Kinderreporter unterwegs, die auch den Imker kennenlernen wollen.

Ernte im August

Der erzählt, dass er deutlich weniger zu tun hat, als seine Bienenvölker. Er untersucht einmal in der Woche alle sechs Bienenstöcke. Ist alles in Ordnung? Wichtig ist, dass jedes Volk nur eine Königin hat. Haben die Bienen eine weitere herangezogen, kann es sein, dass diese das Volk teilt und mit einem Schwarm den Bienenstock verlässt. Eine unerwünschte zweite Königin, da ist Günter Holberndt streng, wird rausgeschmissen.

Der Imker hat auf verschiedenen Hausdächern in Essen Bienenstöcke aufgestellt. „Den Bienen geht es in der Stadt richtig gut“, sagt Günter Holberndt. Hier finden die Pollen- und Nektarsammler oft mehr Nahrung als auf dem Land. Jede Menge Lindenbäume, begrünte Dachterrassen, ein nahes Waldstück, der Imker ist zufrieden mit dem Angebot für seine Bienen: „Auf dem Land blüht ein paar Wochen lang der Raps und das war’s.“

Etwa 200 Kilogramm Honig wird er auf dem Dach des Medienhauses ernten, erklärt er auf Nachfrage der Kinder. Aber erst im August. „Dürfen wir gleich mal probieren?“, fragt Fritzi. Klar dürfen sie. Der Imker holt eine Wabe heraus und fegt die Bienen mit einem Handbesen weg. Mit ihren Zeigefingern stechen die Kinder durch eine dünne Wachsdecke und der goldene Saft fließt heraus. Lecker! Bald sind ganz viele Löcher in der Wabe. Das zu reparieren dauert mindestens eine Woche, schätzen die Kinder. „Stimmt nicht“, sagt der Imker, „das schaffen die Bienen an einem Tag.“