Top-Fußballerinnen kämpfen in Frankreich um den Titel. Deutschland zählt zu den Favoriten. Die Frauen werden schlechter bezahlt als die Männer.
Jetzt wird es aber Zeit: Fähnchen basteln, Schminke für die Fan-Gesichtsbemalung kaufen, und mit den Eltern diskutieren, wie lange ihr bei den Spielen aufbleiben dürft... das sind in vielen Familien die üblichen Vorbereitungen für eine Fußball-Weltmeisterschaft. Und die beginnt übermorgen in unserem Nachbarland Frankreich. 24 Frauen-Nationalmannschaften spielen in neun Stadien um den goldenen Pokal.
Zweiter in der Weltrangliste
Frauen? Fußball? Ist das wirklich so spannend wie eine Männer-WM? Viele Menschen schütteln jetzt den Kopf. Warum eigentlich? Mal ehrlich, die WM in Russland 2018 hat den meisten Deutschen keinen Spaß gemacht. Unsere Kicker sind ja sehr früh mit peinlichen Leistungen ausgeschieden. Bestimmt schneiden die Fußball-Frauen besser ab. Das deutsche Team zählt zu den Favoriten.
Deutschland ist in der Weltrangliste auf Platz 2, hinter den USA. Unsere Frauen waren zwei Mal Weltmeister (2003 und 2007), acht Mal Europameister. Bei der Olympiade 2016 erkämpften sie die Goldmedaille. Die neue Trainerin Martina Voss-Tecklenburg hat einen ehrgeizigen Kader aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten zusammengestellt. Fünf von ihnen kommen aus dem Ruhrgebiet: Vom Verein SGS Essen. Auch die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA, die Japanerinnen und die Französinnen haben gute Chancen, zu gewinnen.
Die Frauen trainieren genau so hart wie die Männer, an sechs Tagen in der Woche. Leider bekommen sie dafür nicht die gleiche Belohnung. Die Mannschaft, die in Frankreich den WM-Titel holt, erhält etwa 3,6 Millionen Euro. Die Sieger der Männer-WM in Russland freuten sich über 32,3 Millionen Euro! Immerhin... das Ansehen der Fußballerinnen ist deutlich gestiegen. Bei der ersten Frauen-WM 1989 bekamen die Gewinnerinnen ein Kaffeeservice!
Sehr unterschiedlich sind auch die Eintrittspreise zu den Spielen: Die Tickets für das Finale der Frauen kosten im Vorverkauf 23 bis 84 Euro. Für das WM-Finale in Russland musste man bis zu 925 Euro zahlen.
Werbung mit Prinz William
In Frankreich können die Frauen auf volle Stadien hoffen, Frauenfußball ist dort sehr beliebt. Auch in anderen Ländern wurde mehr Werbung für die WM gemacht als früher. In England haben Prinz William und Harry Potter-Star Emma Watson die Nationalspielerinnen in Videos vorgestellt.
Freitag um 21 Uhr geht’s los, dann spielt Frankreich gegen Südkorea, am Samstag tritt Deutschland um 15 Uhr gegen China an. Alle Spiele werden im TV oder Livestream gezeigt. Also, höchste Zeit: Fähnchen basteln, Schminke besorgen...