Europa-Serie, Teil 2: In der Geschichte Europas gab es sehr viele Kämpfe und Kriege. Die Europäische Union sichert heute einen Frieden, der hält.
In Europa gab es früher viele Kämpfe und auch große Kriege. Im Mittelalter stritten zum Beispiel viele Könige und Adelige oft miteinander. Das war die Zeit, in der Burgen mit dicken Steinmauern gebaut wurden – zur Verteidigung. Immer ging es um Macht und um Land. Oder um Religion. Ein besonders schlimmer Krieg war der Dreißigjährige Krieg. Er dauerte von 1618 bis 1648. Viele Menschen starben und viele Orte in Europa wurden verwüstet.
In den Jahrhunderten danach wurde es nicht viel besser. Der französische Kaiser Napoleon zog mit seinen Soldaten bis nach Russland. Frankreich kämpfte auch gegen England, Preußen und Österreich. Auch die Deutschen waren in viele Kriege verwickelt, zum Beispiel gegen Dänemark und immer wieder gegen Frankreich.
Viel Leid und Zerstörung im Krieg
Im 20. Jahrhundert gab es dann den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Sie waren schlimme Höhepunkte der traurigen Kriegsgeschichte in Europa. Denn Krieg bedeutet immer sehr viel Leid und Zerstörung.
Im Jahr 1945 dachten viele Menschen: „So etwas Schlimmes darf hier bei uns nie wieder passieren!“ Der Franzose Jean Monnet hatte da eine Idee. Er wusste, dass alle Länder Kohle und Stahl brauchen, um einen Krieg zu führen. Mit Stahl kann man Panzer und Bomben bauen. Und Kohle liefert Energie für Fabriken und Züge. Jean Monnet dachte sich, mehrere Staaten in Europa könnten ihre Kohle- und Stahlindustrie doch gemeinsam betreiben. Dann würden sie miteinander verhandeln und über Probleme sprechen, anstatt sich zu bekämpfen.
Das war der Anfang der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS). Sie wurde 1951 gegründet und hatte sechs Mitglieder: Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg. Das Ziel war: den Frieden sichern und das zerstörte Europa wieder aufbauen.
Ein gemeinsamer Markt
Es war etwas sehr Besonderes, dass Deutschland und Frankreich nun zu Freunden wurden. Die beiden Länder hatten sich vorher jahrzehntelang heftig bekämpft und gehasst. Aus der EGKS wurde 1957/58 die „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ (EWG). Die sechs Länder bildeten einen gemeinsamen Markt und konnten dadurch besser Waren kaufen und verkaufen.
Das sahen andere europäische Länder. Sie wollten auch bei der EWG mitmachen. So wuchs die Anzahl der Mitgliedsländer. Die Gemeinschaft veränderte sich: Passkontrollen wurden abgeschafft, die Reichen halfen den Ärmeren. Die EWG wurde zur „Europäischen Union“ (EU). Später kamen auch osteuropäische Länder dazu. Heute hat die EU 28 Mitglieder. Seit 74 Jahren haben die Mitgliedsländer keinen Krieg mehr gegeneinander geführt.