Bei der Landtagswahl in Hessen kam die CDU auf kein gutes Ergebnis. Die Partei soll deshalb einen neuen Chef oder eine neue Chefin bekommen.
Angela Merkel hat es gerade nicht leicht. Sie ist Kanzlerin und Chefin der Partei CDU. Doch ihre Partei hat bei der Landtagswahl am Sonntag im Bundesland Hessen nicht gut abgeschnitten. Zwar war sie dort die beste Partei. Aber sie bekam viel weniger Stimmen als früher.
Angela Merkel meint: Etwas muss sich ändern. Denn Experten sagen: Das schlechte Wahl-Ergebnis der CDU in Hessen hat auch etwas damit zu tun, dass die Menschen nicht zufrieden mit Angela Merkel sind. Deswegen hat diese beschlossen, eins ihrer beiden Ämter abzugeben. Gestern erklärte sie, dass sie nicht mehr Chefin der CDU sein möchte. Kanzlerin aber will sie erst einmal bleiben.
Wer wird ihr Nachfolger?
Und wer übernimmt jetzt die CDU? Gleich mehrere Politiker haben Lust darauf: eine Frau und zwei Männer. Wahrscheinlich wählt die Partei den neuen Chef oder die neue Chefin in ungefähr sechs Wochen bei einem Treffen.
Bei der Landtagswahl in Hessen bekam die Partei CDU trotz der Verluste am meisten Stimmen. An zweiter und dritter Stelle stehen die Partei Bündnis 90/Die Grünen und die Partei SPD. Nur 94 Stimmen trennen die beiden voneinander. Bisher regierte in Hessen die CDU zusammen mit den Grünen. Das könnten sie nun weiter gemeinsam tun. In den nächsten Wochen wollen die Parteien schauen, ob sie sich darauf einigen können.
Unzufriedenheit mit der Regierung
Bei der Wahl in Hessen ging es diesmal nicht nur um die Politik in dem Bundesland. Sie war eine Art Test, bei dem man sehen konnte, welche Parteien in Deutschland gerade gut ankommen und welche nicht. Die Unzufriedenheit mit der deutschen Regierung (also mit der CDU und der SPD) ist in letzter Zeit stark gewachsen. Der Politikwissenschaftler Nils Diederich sagte: „Menschen benutzen oft Wahlen, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen.“ In Hessen haben also viele Menschen nicht für die CDU und die SPD gestimmt, weil sie nicht gut finden, was die beiden Parteien in Berlin machen.
Einige Politiker von anderen Parteien meinen, dass Angela Merkel nun auch keine Kanzlerin mehr sein sollte. Das sieht sie anders. Sie erklärte: Noch drei Jahre lang will sie regieren. Dann sei Schluss.