Zweimal im Jahr wird bei uns die Zeit umgestellt. Viele Menschen stört das. Bei einer großen Umfrage stimmten die meisten dagegen.

Seit einer Woche nervt der Wecker wieder. Die Sommerferien sind vorbei und fast alle Kinder müssen früh aufstehen. Zu früh? Eigentlich ist es morgens um sieben Uhr ja erst sechs Uhr. Das liegt an der Sommerzeit. Jedes Jahr im März stellen die Menschen in Europa ihre Uhren eine Stunde vor und im Oktober wieder zurück. Doch wollen sie das überhaupt? In einer Umfrage durften sie jetzt ihre Meinung sagen. Die meisten waren dagegen.

Mehr Sonnenlicht?

Warum drehen wir an der Uhr? 1980 wurde in Deutschland die Zeitumstellung eingeführt, um Strom zu sparen. Denn im Sommer ist es länger hell. Wenn wir während der Sommerzeit eine Stunde eher aufstehen, haben wir mehr vom Sonnenlicht und müssen seltener das Licht anknipsen. Experten sagen heute aber: Das klappt nicht. Es könnte daran liegen, dass wir zwar weniger Licht anschalten, aber länger heizen.

In vielen europäischen Ländern durften die Erwachsenen nun abstimmen. 4,6 Millionen machten mit, davon drei Millionen aus Deutschland. Die meisten erklärten: Wir wollen die Zeit nicht mehr umstellen.

Viele Menschen können durch die Zeitumstellung schlechter einschlafen. Auch Bauernhof-Tiere leiden. Sie sind an bestimmte Futter-Zeiten gewöhnt. Kühe müssen zu festen Zeiten gemolken werden.

Ob die Zeitumstellung abgeschafft wird, entscheiden Politiker der Europäischen Union (EU). Das ist ein Zusammenschluss von 28 europäischen Ländern. In diesem Zusammenschluss gibt es eine wichtige Gruppe: die Kommission. Sie darf neue Gesetze vorschlagen und will nun das Ende der Zeitumstellung durchsetzen.

Erst müssen aber noch andere Gruppen in der EU zustimmen – das Parlament und die einzelnen Länder. Falls sich alle nächstes Jahr einigen, könnte die Zeitumstellung etwa im Jahr 2020 oder 2021 abgeschafft werden. Die Staaten dürfen jedoch selbst entscheiden, ob bei ihnen immer die Sommerzeit oder die Winterzeit gilt.

In Deutschland mögen mehr Menschen die Sommerzeit. Wenn sie durchgehend gelten würde, bliebe es im Winter länger hell: Im Januar etwa bis 17.30 Uhr, dafür wäre es morgens bis fast 9.30 Uhr dunkel.