Die Mittelmeer-Länder Italien und Malta haben abgelehnt, Flüchtlinge aufzunehmen. Jetzt ist Spanien eingesprungen. Aber der Weg dorthin ist weit.

Seit einer Woche gibt es großen Streit um ein Rettungsschiff. Das Schiff heißt „Aquarius“ und fährt seit Tagen mit vielen Flüchtlingen an Bord übers Mittelmeer. Die Flüchtlinge waren zuvor mit Schlauchboten aus dem afrikanischen Land Libyen unterwegs Richtung Europa aufgebrochen. Auf dem Meer sind sie dann in Seenot geraten. Deshalb hat die „Aquarius“ die Menschen gerettet.

Die „Aquarius“ gehört einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Flüchtlinge aus Seenot zu retten. Diese Menschen machen sich auf den Weg, weil in ihren Ländern Krieg herrscht oder große Armut. Sie hoffen, dass es ihnen in Europa besser geht.

Eigentlich wollte die „Aquarius“ die über 600 Flüchtlinge in die am Mittelmeer gelegenen Länder Italien oder Malta bringen. Denn dieser Weg wäre der schnellste gewesen. Nach den europäischen Regeln sollen Rettungsboote die Flüchtlinge auf dem schnellsten Weg an Land bringen.

Seit Juni gibt es eine neue Regierung in Italien

Doch das hat nicht geklappt. Italien und Malta haben das Schiff nicht in ihre Häfen gelassen. Italien war der Meinung, dass Malta die Flüchtlinge aufnehmen muss. Malta war der Meinung, dass Italien sie aufnehmen muss. Bisher hat die italienische Regierung die Flüchtlinge auch immer aufgenommen. Allerdings gibt es in Italien seit Anfang Juni eine neue Regierung. Sie will in Zukunft weniger Flüchtlinge aufnehmen.

Vor drei Tagen hat Spanien sich dazu bereit erklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen. Dorthin ist die „Aquarius“ jetzt auf dem Weg. Zusätzlich wurden zwei weitere Schiffe bereitgestellt, die einen Teil der 600 Menschen aufnahmen, damit die „Aquarius“ entlastet wird.

Denn die Fahrt nach Spanien dauert mehrere Tage. Das ist eine große Belastung für die Menschen an Bord. Viele sind von der Flucht sehr geschwächt oder sogar krank. Und zu allem Überfluss ist das Meer an manchen Stellen gerade sehr unruhig, mit hohen Wellen.

In den letzten Tagen mussten die Menschen wegen des hohen Seegang unter Deck bleiben. Viele von ihnen wurden seekrank, das bedeutet, dass einem furchtbar übel wird.