Kohle hat das Ruhrgebiet berühmt gemacht. Doch in diesem Jahr ist Schluss damit. Schicht im Schacht. Die letzen Zechen werden geschlossen.
Im Ruhrgebiet wird schon seit vielen Jahrhunderten Kohle aus dem Boden geholt. Man sagt: Es wird Steinkohle gefördert. Ende 2018 ist damit aber Schluss. Dann schließen Deutschlands letzte Steinkohle-Zechen in Bottrop und Ibbenbüren. Am 21. Dezember werden die letzten Bergleute ins Bergwerk einfahren.
Importkohle ist billiger
Es ist aber nicht so, dass wir dann in Deutschland auf die Kohle komplett verzichten. Sie wird schon jetzt aus anderen Ländern geholt, also importiert. Das ist viel billiger, als sie hier in Deutschland aus einer Tiefe von rund 1000 Metern zu fördern. In anderen Ländern, zum Beispiel in Australien, steckt die Kohle nicht so tief im Boden wie bei uns. Man muss also nicht so tiefe Schächte bohren. Außerdem verdienen die Bergleute im Ausland weniger Geld als bei uns. Das alles macht die Förderung dort preiswerter.
Die deutsche Regierung hat schon lange immer extra Geld gegeben, damit die deutschen Zechen weiterarbeiten konnten. Diese Gelder heißen Subventionen. Die Förderung der Steinkohle wurde lange Zeit subventioniert. Zuletzt war es eine Milliarde Euro pro Jahr.
Im Jahr 2007 hat die Regierung aber entschieden, dass sie das nur noch zehn Jahre lang machen will. Jetzt haben wir das Jahr 2018, und es ist soweit: Eine Industrie voller Traditionen verschwindet.
Früher in den Ruhestand
Das Ende der Steinkohle konnte lange vorbereitet werden. Deswegen werden die Bergleute auch nicht entlassen. Die meisten gehen nach und nach in den Vorruhestand. Sie werden also früher Rentner, als sie eigentlich vorhatten. Einige Hundert Bergleute werden neue Jobs bekommen.
Mit dem Aus für die letzten Zechen ist die Arbeit unter der Erde aber noch lange nicht vorbei. In Zukunft muss noch lange Zeit Wasser in riesigen Mengen abgepumpt werden. Sonst würde die Region im Wasser versinken.
Auch muss überlegt werden, wie man alte Bergwerksflächen neu nutzen kann – zum Beispiel für Gewerbegebiete und Kulturzentren. Oder für Naherholungsgebiete und neue Wohnviertel.