Am Sonntag startet die EM der Frauen in unserem Nachbarland Niederlande. Isabel Kerschowski spielt für die deutsche Nationalmannschaft.
Schnell laufen und weit springen konnte Isabel Kerschowski schon immer gut. Mit ihrer Schwester trainierte sie als Kind in einem Leichtathletik-Verein. Jeden Tag! Doch dann verletzte sich ihre Schwester – und plötzlich war alles anders. Heute spielt Isabel Kerschowski für die deutsche Nationalmannschaft im Fußball. Am Sonntag beginnt die Europameisterschaft in den Niederlanden. Im Interview erzählt Isabel, wie sie zum Fußball kam.
Wie war das damals mit dem Wechsel zum Fußball?
Isabel Kerschowski: „Meine Schwester verletzte sich schwer am Knie. Da waren wir zwölf Jahre alt. Die Ärzte sagten erst, dass sie niemals wieder Leistungssport machen könne. Das war schlimm für sie. Das Knie heilte aber doch ganz gut, und wir haben angefangen zu kicken – mit Kumpels im Hinterhof.“
Und dann?
„Wir wollten uns endlich vernünftige Fußballschuhe kaufen und sind in einen Laden nebenan gegangen. Der Besitzer hatte uns schon ein paar Mal beim Spielen gesehen. Er fragte, ob wir nicht Lust hätten, im Verein zu spielen. Sie suchten Leute für eine neue Mädchen-Mannschaft. Monique und ich sagten, dass wir das erst mit unserer Mama besprechen müssten.“
Wieso gerade mit ihr?
„Weil sie nicht wollte, dass wir Fußball spielen. Sie hatte wirklich Angst, dass wir O-Beine davon bekommen. Der Mann aus dem Laden konnte sie aber überzeugen. Danach ging alles ziemlich schnell: Wir spielten beide schon bald im Auswahl-Team unserer Heimatstadt Berlin. Später in den Juniorinnen-Nationalmannschaften. Und ich schließlich auch in der Frauen-Nationalmannschaft.“
Mit der Nationalmannschaft bereitest du dich gerade auf ein wichtiges Turnier vor, auf die Europameisterschaft. Wie läuft eigentlich so eine Vorbereitung?
„Die fing schon zu Hause an. Wir haben jeder einen Trainingsplan bekommen: Wie viel wir laufen und wie viel Krafttraining wir machen sollen. Damit wir fürs Training mit der Mannschaft fit sind und nicht gleich tierisch Muskelkater bekommen. Ich nehme zum Laufen gerne meinen Hund mit.“
Was trainierst du jetzt mit der Mannschaft?
„Hier im Lehrgang machen wir viel mit dem Ball. Wir üben Zweikämpfe. Wichtig ist auch, dass wir als Team gut zusammenfinden.“