Wenn die Bahn am Donnerstag und Freitag streikt, ist das für Schüler, die in einer anderen Stadt zur Schule gehen, ein Problem. Viele bilden Fahrgemeinschaften. In Einzelfällen entschuldigen Eltern ihre Kinder. Doch die Schulpflicht gilt trotz des Streiks.

In der Grundschule ist es noch einfach: Viele Kinder laufen morgens zur Schule, manche werden auch von ihren Eltern gebracht. Ab der fünften Klasse wird der Schulweg deutlich länger, manchmal fahren Kinder sogar in die Nachbarstadt zur Schule. Genau das wird am Donnerstag und Freitag schwierig, denn die Bahn streikt. Was nun? Wir haben bei Schulen nachgefragt, die Kinder aus anderen Städten unterrichten.

Zum St. Hildegardis-Gymnasium in Duisburg fahren auch Schüler aus Mülheim, Oberhausen und Moers. Man sagt: Die Schule hat ein großes Einzugsgebiet. Im Schulsekretariat richtet man sich deswegen darauf ein, dass heute Morgen Eltern anrufen werden, um ihre Kinder zu entschuldigen. In einzelnen Fällen ist der Schulweg durch den Bahnstreik kaum zu schaffen oder würde sehr sehr viel Zeit kosten.

Umsteigen aufs Auto

Viele Schüler bilden Fahrgemeinschaften, das bedeutet, ein Elternteil fährt mehrere Schüler morgens hin, ein anderer holt sie mittags ab. Das ist auch an der Schiller-Schule in Bochum so. Schulleiter Hans Georg Rinke erinnert daran, dass auch die Lehrer ein Problem haben, zur Schule zu kommen: „Ein Kollege aus Essen steigt um aufs Auto, eine Lehrerin, ebenfalls aus Essen, kommt mit dem Taxi.“

Die Freie Waldorfschule in Essen besuchen viele Schüler aus Ratingen oder Velbert. Auch hier setzen die meisten heute auf Fahrgemeinschaften. Wer dann mit dem Auto im Stau steht, kommt vielleicht zu spät zum Unterricht. Das findet Lehrerin Maia Fine aber nicht so ungewöhnlich. „Auch an anderen Tagen kann es mal passieren, dass eine S-Bahn zu spät ist.“

An der Rudolf-Steiner-Schule in Dortmund geht Schulsekretärin Cornelia Bettermann davon aus, „dass viele Schüler viel zu spät kommen werden“. Die Kinder und Jugendlichen, die hier zur Schule gehen, kommen teilweise aus Schwerte, Fröndenberg, Unna, Menden und Hagen. Auf Antrag dürfen die Älteren, wenn Platz ist, in den Schulbussen mitfahren, die die Grundschüler bringen. Ansonsten hilft nur das „Mama-Taxi“.