Düsseldorf. Es soll zwischen dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall und den Karnevalisten vom CC bereits Gespräche geben. Das sagen die Verantwortlichen.

Rheinmetall ist als Sponsor in Düsseldorf inzwischen klar sichtbar. Der Rüstungskonzern unterstützt seit einigen Jahren vor allem den Sport in der Rheinmetropole. Vereine wie der Bergische HC (Handball) oder die Capitol Bascats (Basketball) profitieren von den Finanzspritzen. Seit diesem Sommer unterstützt das in Düsseldorf ansässige Unternehmen auch die DEG-Eishockeycracks. Zudem fungiert Rheinmetall als „Official Partner“ der Sportstadt Düsseldorf, tritt darüber hinaus als Förderer kultureller Veranstaltungen in der NRW-Landeshauptstadt („Co-Sponsor“ Düsseldorf Festival) in Erscheinung. Jetzt kommt möglicherweise ein weiteres Feld hinzu: Nach sicheren Informationen der NRZ Düsseldorf gab es bereits Gespräche zwischen dem Konzern und den Düsseldorfer Karnevalisten.

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Dem Vernehmen nach soll es auch schon Gespräche gegeben haben, wie die NRZ aus gut unterrichteten Unternehmenskreisen erfuhr. Vertragsabschlüsse über Sponsorentätigkeiten könnten noch dieses Jahr in trockenen Tüchern sein, heißt es.

Bei den Düsseldorfer Karnevalisten hält man sich zum Thema bedeckt. „Wir wollen das zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht kommentieren“, sagt Uwe Willer, Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), auf NRZ-Anfrage. Und auch von Rheinmetall kommt auf Anfrage nichts Konkretes: „Wir sind mit zahlreichen Stakeholdern der Düsseldorfer Stadtgesellschaft im Austausch. Mutmaßungen über Kooperationen jedweder Art kommentieren wir aber grundsätzlich nicht“, so Unternehmenssprecher Oliver Hoffmann.

Rheinmetall hat seinen Sitz im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen mit mehr als 28.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 7,17 Milliarden Euro. Der börsenorientierte Konzern liefert Kampfpanzer, Waffen und großkalibrige Munition in die Kriegsgebiete dieser Welt.

Das Logo der Rheinmetall AG ist vor der Zentrale in Düsseldorf zu sehen.
Das Logo der Rheinmetall AG ist vor der Zentrale in Düsseldorf zu sehen. © dpa | Thomas Banneyer

Als Rheinmetall im vergangenen Sommer bekannt gab, beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund für drei Jahre als so genannter „Champions Partner“ einzusteigen, gab es breiten Protest aus allen Ecken, vor allem aber aus den Fan-Lagern des Traditionsvereins. Der Deal stünde nicht zu den Werten, die der Club vertreten will, so der Tenor.

In Düsseldorf ist sich Politik und Stadtgesellschaft uneins über Bedeutung und Einflussnahme des Rüstungskonzerns. Schon im März 2022 wurde im Stadtrat ein Antrag der Grünen knapp abgelehnt, der beinhaltete, Rheinmetall als Sponsor grundsätzlich abzulehnen. Zugleich versprach die Stadtverwaltung, ein Regelwerk zu erarbeiten, welche Unternehmen künftig als Unterstützer für die Sportstadt und andere städtische Gesellschaften erwünscht sind - und welche nicht.

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