Schmallenberg. Vandalismus und Drogenhandel halten den Grundschulhof in Schmallenberg in Atem. Videoüberwachung soll helfen. Aber wann?

Hakenkreuze und Beleidigungen als Graffitis an Wänden und auf Bänken, Fäkalien auf den Wiesen, Müll auf dem Hof - darunter auch benutzte Spritzen oder Drogentütchen. Das ist auf dem Grundschulhof in Schmallenberg immer wieder trauriger Alltag. Seit Jahren ist bekannt, dass sich dort Jugendliche und junge Erwachsene treffen und daneben benehmen - immer wieder auch am Rande oder jenseits der Legalität.

Seit Jahren haben die Maßnahmen, die die Stadt eingeführt hat, um den Schulhof vor dieser Zweckentfremdung zu schützen, keinen nachhaltigen Gewinn erzielt. Weder ein Security-Dienst konnte die Übeltäter erwischen und verdrängen, noch eine Ordnungs-Partnerschaft aus Ordnungsamt und Polizei, die dort vermehrt Streife fahren. Anwohner berichten, dass die Gruppen, die sich auf dem Schulhof aufhalten, immer fluchtartig das Weite suchen würden, sobald ein Polizeiauto in Sicht käme - und nur kurze Zeit später wieder vor Ort seien.

Lösung für das Problem: Videoüberwachung

In einem verzweifelten Brief wandte sich das Schülerparlament der Grundschule im Frühjahr an den Bürgermeister und bat um Hilfe - die Aktion sowie die Berichterstattung dieser Zeitung sorgten schließlich dafür, dass das Thema erneut in der Kommunalpolitik aufgegriffen wurde. Kämmerer Andreas Plett stellte schließlich eine Idee vor, mit der man jetzt versuchen möchte, die Grundschüler vor der Konfrontation mit Müll, Beleidigungen und Drogenresten zu bewahren: Auf dem Grundschulhof sollen Videokameras installiert werden. Der Weg dahin sei schwierig, hatte er gewarnt, doch man müsse aufhören, nichts zu tun.

Grundschule Schmallenberg
An der Seite des Grundschulgebäudes sieht man, wo Grafittis überstrichen wurden. © WP | Katharina Kalejs

Eine Anfrage dieser Zeitung fragte nach den Voraussetzungen für eine Videoüberwachung, einem Zeitplan, Veränderungen und baulichen Maßnahmen sowie der Durchführung. All diese Aspekte blieben unbeantwortet, doch die Antwort zeigt: Man hat sich mit dem Thema beschäftigt.

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„Mögliche Standorte für Kameras wurden in den Sommerferien mit der Schule abgestimmt“, so Nicole Mette als Vertreterin der Verwaltung. „Aktuell wird der notwendige Antrag zur Genehmigung der Überwachungsanlage an die Datenschutzbeauftragte des Hochsauerlandkreises vorbereitet.“ Genauere Informationen werde es, so Mette, in einem Sachstandsbericht der Verwaltung im Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur am 26. September geben.

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