Kreis Olpe/Lütringhausen. Die ehemalige Fußballerin aus Lütringhausen hat mit dem TSV Siegen große Erfolge gefeiert. Was sie der Deutschen Nationalmannschaft zutraut.

Iris Hennecke ist ein sportliches Urgestein aus dem Kreis Olpe, neben ihrer Zeit als Bundesliga-Fußballerin beim damaligen TSV Siegen, war sie auch im Sportschießen und im Brieftaubensport erfolgreich. In jeder sportlichen Hinsicht hat sie eine erfolgreiche Karriere hinter sich. Jetzt ohne sportlichen Leistungsdruck bleibt sie dem Fußball dennoch treu und hat eine besondere Art gefunden, die Heim-EM zu feiern, denn Fußball liebt sie schon seit ihrer Kindheit.

„Ich habe fünf Brüder und mein Papa war Trainer in Lütringhausen, da wurde mir die Sportbegeisterung schon in die Wiege gelegt“, erzählt Iris Hennecke. Ihre Fußballkarriere begann sie 1978 als einziges Mädchen in der Jungenmannschaft des VfR Rüblinghausen, bevor sie in die erste Mädchenmannschaft nach Finnentrop wechselte. „Meine Stärken waren auf jeden Fall meine Ausdauer und meine guten Pässe, so konnte ich oft viele Tore vorbereiten“, sagt Iris Hennecke. „In meiner aktiven Zeit habe ich oft mit Nationalspielerinnen wie Silivia Neid zusammengespielt, insgesamt hatten wir neun Nationalspielerinnen beim TSV Siegen, mit denen ich auch meine größten Erfolge wie die Deutsche Meisterschaft 1990 oder den DFB-Pokalsieg 1986 gefeiert habe.“ 

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Doch Fußball war nicht die einzige sportliche Leidenschaft von Iris Hennecke, neben dem Fußball war sie noch im Sportschießen aktiv: „Eigentlich hätte ich mich damals entscheiden müssen, welchen Sport ich verfolgen will, doch irgendwie konnte ich das nicht, so kam es, dass ich morgens beim Schießen war und nachmittags noch Fußball spielen musste.“ Trotz der Doppelbelastung konnte sie auch beim Sportschießen an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen und wurde auch drei Mal Westfalenmeisterin (1983, 1986, 1990).

Nach Rheumadiagnose kürzer getreten

„Der Sport war mein Leben und ich habe es genossen. Ich kann mich an alle Daten erinnern, als wäre es erst letzte Woche gewesen. 1995 kam dann das Angebot, als Spielertrainerin in Plettenberg aktiv zu werden, das habe ich angenommen.“ Doch diese Karriere währte nicht lange, Iris Hennecke bekam die Diagnose Rheuma und musste sportlich kürzertreten. „Mein Vater war schon immer im Brieftaubensport aktiv, als ich nicht mehr Fußball spielen konnte, habe ich mich seiner Leidenschaft angeschlossen und konnte auch im Sport Erfolge feiern.“ 

„Ich kann mir ein Leben ohne Fußball nicht mehr vorstellen, auch wenn ich nicht mehr als Spielerin oder Trainerin aktiv bin, bleibt Fußball meine Leidenschaft. Für mich war Fußball immer mehr als Zusehen. Eine meiner Tauben heißt Kloppo, weil ich großer BVB-Fan bin. Umso mehr habe ich mich auf die Heim-EM gefreut“, sagt Iris Hennecke.

Dorfgemeinschaft im EM-Fieber

Damit ist sie in Lütringhausen nicht allein. „Wir haben eine tolle Gemeinschaft im Dorf, viele sind fußballverrückt, so haben wir uns zur EM eine Torwand mit fünf Löchern besorgt haben und spielen jetzt vor den Deutschlandspielen immer gemeinsam um Punkte. Für die beiden oberen Löcher gibt es jeweils 50 Punkte, für die unteren Ecken 25 und für das Loch in der Mitte zehn Punkte.

Mit kleinen Preisen wie Fanartikeln eine schöne Art, die Heim-EM mit Freunden und Nachbarn zu feiern. „Ich habe mich richtig auf die EM gefreut und habe auch nach den ersten Spielen ein richtig gutes Gefühl mit der DFB-Elf. Wir sind eigentlich eine Turniermannschaft, auch wenn es in den letzten Jahren nicht so gut gelaufen ist. Aber ich sehe die Spiele auch immer mit einem etwas anderen Blick, aber unter Nagelsmann macht mir die Mannschaft richtig Spaß.“