Oberhausen. Im Jahr 1816 fällt der Sommer aus, und weil die Ernte ausbleibt, müssen die Menschen hungern. Daran soll eine „Hexe“ schuld sein.

Anna Hasenleder ist vielen Menschen in Oberhausen nicht geheuer. Die Zugezogene ist nicht verheiratet, aber durchaus selbstbewusst. Ihre Beschäftigung: in der Natur rund ums Schloss Kräuter sammeln und diese auf den Märkten in der Region verkaufen, die Pflanzen hätten heilende Wirkung. Eines Tages liegt Anna Hasenleder tot im Wasser, sie wurde erschlagen – und Kriminalrat Anton Demuth macht sich aus Werden auf den Weg nach Oberhausen.

„Die Tote aus der Emscher“ spielt vor 200 Jahren, der aus Oberhausen stammende Ruhrgebietsautor Peter Kersken (u. a. „Tod an der Ruhr“, „Im Schatten der Zeche“) zeichnet hier mit schöner Sprache einen Kriminalfall, der zwar fiktiv ist, aber viele historische Bezüge aufweist.

Als sich der Himmel verdunkelte

September 1816: An Ruhr und Emscher scheint schon seit Monaten die Sonne nicht mehr, die Ernte verfault, es droht eine Hungersnot. Die Leute sind zunehmend verzweifelt – und gottesfürchtig wie sie sind, suchen sie nach Antworten für die Katastrophe. Warum hat der liebe Herrgott den Himmel verdunkelt? Sicher, weil Ungläubige wie Anna Hasenleder, diese „Hexe“, ihr Unwesen in der Region treiben.

Anton Demuth hält nichts von derlei Hokuspokus, bei seinen Ermittlungen kommt er zunächst kaum vorwärts, ehe er nach tagelangen Befragungen rund um die Poststation am Schloss Oberhausen, die eine Art früher Newsdesk ist, überraschende Erkenntnisse gewinnt.

Peter Kersken ist ein über 300 Seiten packender und herrlich zu lesender Roman gelungen, in dem praktisch nebenbei eine Menge über die Lebensverhältnisse von vor 200 Jahren zu erfahren ist. Wer weiß denn heute noch, dass damals das Inquisitorialgericht in Werden ansässig war, sodass bei einem Todesfall durch vermeintliches Fremdverschulden der zuständige Justizrat von dort gerufen wurde? Auf dem Marktplatz des Städtchens an der Ruhr wurden übrigens noch öffentliche Hinrichtungen vollzogen.

Die Franzosen am Niederrhein

Außerdem: Wieso gehörte Oberhausen zum Kreis Dinslaken und heutige Teile Duisburgs zur Bürgermeisterei Holten? Was hatte es mit dem Großherzogtum Berg auf sich, wo befand sich die Provinz Jülich-Cleve-Berg und wann genau ist der neue Kreis Duisburg entstanden? Spannend zu erfahren...

Schließlich noch zu klären wäre: Was hat sich im Schloss von Maximilian Friedrich Graf von Westerholt-Gysenberg zugetragen – und was um aller Welt hat „die Gocherin“ mit dem Fall zu tun?

Auto Peter Kersken au Oberhausen hat den spannenden historischen Krminalroman „Die Tore aus der Emscher“ geschrieben (Foto: Emons-Verlag).
Auto Peter Kersken au Oberhausen hat den spannenden historischen Krminalroman „Die Tore aus der Emscher“ geschrieben (Foto: Emons-Verlag). © NRZ

Gewinnspiel

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