Hagen. Nach Krawallen in den letzten Jahren setzt die Polizei an Silvester in Hagen auf starke Präsenz. So ist die Nacht aus Sicht der Polizei gelaufen.
Die Bilder der Silvesternacht 2022/23 sollten sich nicht wiederholen: brennende Mülltonnen, dichter Rauch, dazwischen Polizeiwagen mit Blaulicht, die sich einen Weg durch das Feuerwerk in der Alleestraße in Hagen suchten. Einen Weg durch jene Straße, in der auch in den Vorjahren immer wieder Rettungskräfte angegriffen wurden. Die Bilder aus der Silvesternacht 2023/24 sind andere: Sie zeigen vor allem Feuerwerk und eine massive Polizeipräsenz.
„Es geht ja nicht nur darum, für objektive Sicherheit zu sorgen. Wir wollten auch ein subjektives Sicherheitsgefühl schaffen.“
Eine Präsenz durch Beamte der Polizei Hagen sowie Polizisten der Bereitschaftspolizei, die schon im Vorfeld angekündigt worden war. „Es geht ja nicht nur darum, für objektive Sicherheit zu sorgen“, sagt Tino Schäfer, Sprecher der Polizei Hagen, der in der Nacht mit zwei weiteren Kollegen der Pressestelle im Einsatz war und aktuell über das Vorgehen der Polizei informierte. „Wir wollten auch ein subjektives Sicherheitsgefühl schaffen. Wir wollen, dass sich die Menschen sicher fühlen.“
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Nur wenige Straftaten in der Silvesternacht
Ein Ziel, dass die Polizei offenbar erreicht hat. Denn objektiv hält sich die Zahl der Straftaten und Vorfälle in sehr überschaubaren Grenzen. Und subjektiv habe es, so die Polizei, viele positive Reaktionen der Bürger auf die hohe Polizeipräsenz gegeben - sowohl in den sozialen Netzwerken, als auch im direkten Dialog.
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„Wir haben von vielen Seiten gehört, dass unsere massive Präsenz gelobt worden ist“, so Schäfer.
Aus Sicht der Polizei ist der Ansatz aufgegangen. „Es freut uns, wenn wir mitbekommen, dass sich die Hagener sicher fühlen“, so Tino Schäfer, „aus unserer Sicht war das ein guter und gelungener Einsatz.“
Altenhagen und Wehringhausen im Fokus
Einer, bei dem jene Stadtteile im Fokus standen, in denen es in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen gekommen war: Altenhagen, Wehringhausen und die Innenstadt. Schon früh waren Polizisten hier am Abend auf der Straße unterwegs. Beamte aus Hagen, Kollegen aus Hundertschaften und sogar eine Spezialeinheit des Landes, eine sogenannte Beweis- und Festnahme-Einheit (BFE).
Dabei habe man eine Null-Toleranz-Strategie gegen jegliche Form von Störungen, Gewalt und Vandalismus gefahren - wie die Polizei selbst am frühen Neujahrsmorgen in einer Mitteilung unterstreicht. Mit Erfolg: Die Silvesternacht sei überwiegend störungsfrei verlaufen.
Streit mit Baseballschläger
Konkret bedeutet das: „Polizistinnen und Polizisten sprachen in der Nacht mehrere Platzverweise aus. Von den Maßnahmen waren unter anderem sechs Personen betroffen, die gegen 22.45 Uhr in der Bahnhofstraße/am Graf-von-Galen-Ring mit Böllern warfen.
„Am Graf-von-Galen-Ring wurden Einsatzkräfte gegen 2.15 Uhr Zeugen einer Auseinandersetzung und schritten konsequent ein - eine Person musste in Gewahrsam genommen werden“, so die Polizei weiter. Wenige Minuten später sei es in der Eugen-Richter-Straße zu einem Polizeieinsatz gekommen. Der Grund: Eine Auseinandersetzung, bei der auch ein Baseballschläger verwendet wurde. Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und gefährlicher Körperverletzung wurden gestellt.
Fünf Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz (PTB-Waffen) wurden gefertigt. Gegen 3 Uhr vollstreckten Polizisten darüber hinaus einen offenen Haftbefehl. Im Laufe der Nacht mussten nach Angaben der Polizei fünf Personen „zur Verhinderung von Straftaten sowie Ordnungswidrigkeiten in Gewahrsam genommen werden“. Darunter ein 19-Jähriger, der in der Helmholzstraße einen zuvor erteilten Platzverweis ignorierte.
Feuer in Dachstuhl
Kurz nach Mitternacht entdeckten Beamte der Bereitschaftspolizei in der Mittelstraße einen Dachstuhlbrand in jenem Gebäude, in dem das Schuhhaus Salamander untergebracht ist. Sie alarmierten die Feuerwehr, die das Feuer schnell löschen konnte. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.
Ruhig verlief die Nacht auch aus Sicht der Feuerwehr: „Einsatzkräfte hatten im weiteren Verlauf der Nacht dann noch diverse kleinere Brände zu bekämpfen“, heißt es in einer Mitteilung. Der Rettungsdienst sei „silvestertypisch stark ausgelastet“ gewesen. Fazit: „Eine einsatzreiche Nacht, ohne Gewalt gegen Einsatzkräfte.“