Tödliches Zugunglück: Flammen schlagen aus fahrender Lok
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Geseke. Zwei Tage nach dem schweren Zugunglück in Geseke ist weiter unklar: Wie konnte es dazu kommen. Ein Video wirft weitere Fragen auf.
Im Internet kursiert ein Video des Güterzugs kurz vor dem tragischen Unglück am Sonntagnachmittag in Geseke: Es zeigt das Gespann aus der roten Lok und einer größeren Anzahl von mit Zement beladenen Güterwaggons, wie es mit offensichtlich hoher Geschwindigkeit unterwegs ist. Was man allerdings erst erkennt, wenn man Standbilder aus dieser Videosequenz betrachtet: Flammen schlagen aus der Lok und der Zugführer hantiert zwischen dem ersten und dem zweiten Waggon, während sich der Zug schnell an der Kamera vorbeibewegt. Es ist die fest installierte Kamera eines Anwohners, die den Güterzug filmt – nur Momente vor der Entgleisung, die zum tragischen Tod des erst 30 Jahre alten Lokführers aus Warstein führt. Das Video hat seinen Weg in soziale Netzwerke im Internet gefunden, liegt aber auch den Ermittlungsbehörde vor, die es auswerten.
Experten sichern am Unfallort Beweise
Die können – Stand Dienstagnachmittag – noch keine neuen Ermittlungsfortschritte präsentieren. Das erklärte die Bundesstelle für Eisenbahnuntersuchung (BEU), die von der Kreispolizeibehörde Soest die Ermittlungen übernommen hat. Ein Untersuchungsteam der BEU ist aktuell vor Ort, um dort Beweise und Informationen zu sammeln und zu sichern. „Die Ermittlungen zur Unfallursache gehen zur Zeit noch in alle Richtungen“, so die Bundesstelle auf Anfrage der WP. „Die Rekonstruktion dessen, was sich tatsächlich abgespielt hat, steht in der ersten Phase der Ermittlungen im Vordergrund.“ Außerdem soll die Sicherheit des Bahnsystems geprüft werden, sodass eventuelle Mängel von der BEU direkt an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet werden können.
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Auch die Pressestelle der Eisenbahngesellschaft Potsdam – sie hatte die verunglückte Lok von der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) für diesen Transport angemietet – kann noch nichts zum Unfallhergang sagen. Alle Antworten zu einem möglichen Unfallhergang seien zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ.
Tödliches Unglück: Zug entgleist mitten in Geseke
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Sicher ist: Schon am Montag wurde durch den Pressesprecher der Kreispolizeibehörde bestätigt, dass der Aufenthalt außerhalb der Führerkabine „nicht unüblich“ sei, und der Lokführer sich mit seiner Abwesenheit in der Fahrerkabine nichts hat zu Schulden kommen lassen.
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