Werdohl..

Barbara Kaufmann bringt das WM-Fieber wohl auf den Punkt. „Selbst nicht Fußballinteressierte kommen da nicht herum“, sagt die Mitarbeiterin der Firma Stauffenberg. Sie nimmt es wie viele andere: WM wird geguckt!

Im Ehrenfeld dürfen sich die Spät- und Nachtschichtler freuen: Das Stauff-Bistro mit Leinwand und Beamer steht zu den vielen Abendspielen für die Mitarbeiter offen. Sofern sich niemand extra Urlaub genommen habe, „um nach Südafrika zu reisen“, ulkt Barbara Kaufmann. Und weil das Firmen-Sommerfest im Juli auf einen Achtelfinaltag fällt, ist auch dort Public Viewing möglich. Selbst wenn nicht Deutschland, sondern Ghana gegen Uruguay spielen sollte...

Luxusproblem: Viele Aufträge – kein Fußball

Schon zur Fußball-WM 2006 und zur EM 2008 gab es bei den Kracht-Mitarbeitern einen wahren Deutschland-Fanclub mit schwarz-weißen Trikots. Auch diesmal wird zentral in der Produktionshalle die Leinwand mit Bildern aus Südafrika beflimmert. Gucken dürfen alle, „sofern sie es mit ihrer Arbeit einrichten können“, sagt Kracht-Personalreferent Simon Dresp. Schließlich habe das Fußball-Erlebnis im Betrieb ja etwas Gemeinschaftförderndes.

Das findet eigentlich auch Ludwig Kirchhoff-Stewens, doch der Chef von Rötelmann hat ein „Luxusproblem“. Die Auftragslage habe derart angezogen, „dass jede Stunde, die uns fehlt, weh tut.“ Fußball fällt in der Firma daher aus. Dass es im gesamten Betrieb keinen einzigen Fernseher und kein Radio gebe, habe auch nichts mit seiner persönlich eher mittelprächtigen Einstellung zum Fußball zu tun. „Ich gucke so ab Viertelfinale“, verrät Kirchhoff-Stewens – zu Hause versteht sich. Auch Susanne Putze von der Firma Keim muss bedauernd feststellen: „Aus produktionstechnischen Gründen geht es leider nicht bei uns.“ Sehr viele Nationalitäten arbeiteten bei dem Kunststoffveredler – und dann dürfte man schließlich nicht nur die Deutschland-Spiele, sondern müsse auch König Ottos Elf, die Squadra Azzurra oder Spaniens Selección zeigen. Aber, vielleicht gibt’s ja einen Kompromiss – je nach Weiterkommen.

Bei Vossloh haben Geschäftsleitung, Personalleitung und Betriebsrat ganz offiziell beschlossen: Im Werk und in der Verwaltung werden Fernsehapparate stehen. Nicht nur das, weiß Unternehmenssprecher Uwe Jülichs: „Die laufen auch!“