Brüssel (dapd). Das ursprünglich für Mittwoch geplante Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel ist kurzfristig abgesagt worden. Die polnische Ratspräsidentschaft habe sich entschieden, die Sitzung der Ressortchefs abzublasen, teilte ein Sprecher am Dienstagnachmittag mit. Diplomatenkreisen zufolge konnten zuvor nicht alle Fragen zum Gesamtpaket gelöst werden, das anschließend auf dem Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs verabschiedet werden sollte. Der Gipfel selbst werde jedoch wie geplant am Mittwochabend stattfinden, hieß es.

Die Finanzminister können ihre Detailarbeit somit erst nach dem Gipfel fortsetzen. Die Gespräche sollen dann auf den Beschlüssen vom Mittwochabend aufbauen. "Das Ziel ist, alle notwendigen Bestandteile und Details des Gesamtpakets so schnell wie möglich anzunehmen", teilte die Ratspräsidentschaft mit.

Als schwierigste Frage gilt die nach einem drastischen Schuldenschnitt für Griechenland. Wie umfassend dieser ausfällt, ist bislang ebenso unklar wie die Höhe eines möglichen Forderungsverzichts der Banken. Zudem steht eine Zwangsrekapitalisierung der Geldhäuser im Raum, um sie auf die Folgen einer drastischen Umschuldung Athens vorzubereiten. Weiterhin offen ist auch, wie die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF ausgeweitet werden kann.

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