Der Osten ist aufgebaut und der Soli hat seine Schuldigkeit getan - das könnte man so sehen. Doch wie realistisch ist das? Es mag blinkende Leuchttürme im Osten geben. Doch die Schlaglöcher westlich der Elbe werden dennoch tiefer, und die Schulturnhallen maroder.
Man könnte sagen: Prima. Der Osten ist aufgebaut. Der Soli hat seine Schuldigkeit getan. Wir versenken ihn. Kohls Mission („blühende Landschaften“) ist erfüllt.
Das ist der eine Weg. Es ist sicher der gerechteste. Einer im Sinn der gebeutelten Steuerzahler. Die Merkel-Regierung könnte sich damit noch beliebter machen als sie schon ist und gleichzeitig manche neue Steuerdebatte ersparen.
Wie realistisch ist das? Die vom Westen (und hier manchen verarmten Städten) mitfinanzierten Leuchttürme im Osten mögen ja blinken. Dresden. Leipzig. Erfurt. Der Speckgürtel um Berlin. Die Schlaglöcher westlich der Elbe aber werden tiefer. Die Schulturnhallen maroder. Die Polizeieinsätze unbezahlbar.
Keine Illusionen. Der Soli bleibt. Hoffentlich wird er besser verteilt – so, wie es NRW will. Aber auch das ist immer die zweitbeste Lösung.