Die Ärzte werden womöglich ihre Praxen schließen, um mehr Honorar durchzudrücken. Damit tun sie sich keinen Gefallen. Sie tragen den Honorarstreit mit den Kassen auf dem Rücken der Patienten – dem schwächsten Glied der Kette – aus. Ob diese Verständnis für verriegelte Praxistüren haben, ist mehr als zweifelhaft. Schließlich verdienen niedergelassene Mediziner mit durchschnittlich 5442 Euro netto im Monat gutes Geld.

Doch bei der Verteilung der Honorare gibt es enorme Unterschiede zwischen den Arztgruppen und den Regionen. Deshalb verdienen einige Mediziner sehr gut und andere wiederum recht schlecht. Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach mehr Einkommen durchaus nachvollziehbar.

Es kann aber nicht die Lösung sein, dass die Ärzteschaft nun mit der Gießkanne zusätzliche Milliarden bekommt. Geld der Versicherten wohlgemerkt. Ein moderates Honorarplus mag in Ordnung sein. Doch noch wichtiger wäre endlich eine gerechtere Verteilung der Honorare, die bereits in den vergangenen Jahren um mehrere Milliarden Euro gestiegen sind.