CSU-Chef Horst Seehofer wird nicht müde zu betonen, dass es unter ihm kein neues Amigo-System gibt. Die Wahrheit zeichnet ein anderes Licht. Und das geht, ausgerechnet im Land- und Bundestags-Wahljahr, an das wichtigste Gut einer Partei: die Glaubwürdigkeit.
Jetzt sollen es schon sechs Kabinettsmitglieder der CSU sein, die Verwandte beschäftigten. Dazu noch der eine oder andere Christsoziale in Fraktion oder Partei, der das Wort Familienbande auf dreiste Art und Weise interpretierte: Horst Seehofer steckt in echten Erklärungsnöten, wie all das über all die Jahre so laufen konnte – wo doch er, der große Boss, in der CSU aufräumen wollte, auf dass die Partei auch künftig alternativlos in Bayern sei.
Seehofer ist an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert. Die Abräumer-Taktik, Sünder kurzerhand aus dem Betrieb zu entfernen, hat sich überholt. Die Menschen in Bayern fragen, was wohl noch alles faul ist am und im System CSU. Seehofer wird nicht müde zu betonen, dass es unter ihm kein neues Amigo-System gibt. Die Wahrheit zeichnet ein anderes Licht. Und das geht, ausgerechnet im Land- und Bundestags-Wahljahr, an das wichtigste Gut einer Partei: die Glaubwürdigkeit.