Athen (dapd). In Griechenland wird am (heutigen) Donnerstag die Fortsetzung eines 48-stündigen Generalstreiks erwartet. Angekündigt sind dabei Arbeitsniederlegungen von unter anderem Ärzten, Rechtsanwälten, Verwaltungsbeamten, Lehrern, Taxifahrern und Hafenarbeitern. Die Fluglotsen hingegen hatten ihren Streik am Mittwoch auf zwölf Stunden verkürzt. Dennoch könnte es auch im Flugverkehr erneut zu Störungen kommen.

Im griechischen Parlament ist für Donnerstag eine entscheidende Abstimmung über weitere Sparpläne angesetzt. In einem ersten Votum hatten die Abgeordneten bereits am Mittwochabend grünes Licht für die umstrittenen Maßnahmen gegeben. 154 Mitglieder des Parlaments stimmten für den Entwurf, 141 dagegen.

Vor der Abstimmung waren die Proteste gegen das Sparprogramm der Regierung eskaliert. Demonstranten bewarfen Polizisten mit Steinen und Brandsätzen, die Beamten gingen mit Tränengas gegen die Menschenmenge vor. Zehntausende hatten sich zum Auftakt des zweitägigen Generalstreiks in der Athener Innenstadt versammelt. Das öffentliche Leben wurde weitgehend lahmgelegt.

Eine von der kommunistischen Partei des Landes unterstützte Gewerkschaft hat angekündigt, das Parlament am Donnerstag zu umstellen, um die Abgeordneten am Betreten des Gebäudes zu hindern. Die neuen Sparpläne sind auch unter den regierenden Sozialisten umstritten, sie sind allerdings Voraussetzung für weitere internationale Kredite - ohne die kann der Staat möglicherweise schon im November keine Gehälter und Pensionen mehr auszahlen.

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