Salzgitter.

Nach einjähriger Pause kommt es in diesem Jahr voraussichtlich wieder zu einem Atommülltransport nach Gorleben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) teilte am Montag mit, es habe den Transport von hoch radioaktivem Material aus Frankreich genehmigt.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat den Transport von elf Behältern mit hoch radioaktiven Abfällen nach Gorleben genehmigt. Die Beförderungsgenehmigung für die Castoren, die aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague kommen, sei nach intensiver Prüfung der Erfüllung der Genehmigungsvoraussetzungen erteilt worden, teilte das BfS am Montag in Salzgitter mit. Wann die Castoren nach Gorleben kommen, ist noch unklar. Atomkraftgegner rechnen mit einem Transport im Herbst. Die Genehmigung ist bis zum 31. Dezember 2010 befristet.

Bei dem Transport werden die neuen Behälter vom Typ Castor HAW 28M eingesetzt. Die Entwicklung dieser neuen Container war nötig geworden, weil der noch zu transportierende Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsfabrik La Hague wegen eines stärkeren Abbrands der Brennstäbe stärker strahlt als die bisher angelieferten Abfälle. Laut BfS werde so sichergestellt, dass die international festgelegten Grenzwerte für radioaktive Kontamination eingehalten werden.

91 Castoren bisher im Zwischenlager Gorleben

Insgesamt stehen aus La Hague noch zwei Atommülltransporte nach Gorleben mit jeweils elf Castorbehältern an. Anschließend sollen noch 21 Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in den Kreis Lüchow-Dannenberg gebracht werden. Bisher stehen im Gorlebener Zwischenlager 91 Castoren mit hoch radioaktivem Atommüll.

Der bislang letzte Atommüll-Transport erreichte Gorleben im November 2008. Dabei kam es wie schon bei vielen vorigen Lieferungen zu heftigen Protesten von Atomkraftgegnern entlang der Strecke. Seit 1995 gab es bislang elf Transporte.

Die Castor-Transporte enden bislang in einem oberirdischen Zwischenlager auf dem Gelände des geplanten Endlagers in Gorleben, das derzeit im Auftrag der schwarz-gelben Bundesregierung erkundet wird. Diese hatte vor rund sechs Wochen bekanntgegeben, die unter Rot-Grün zwischenzeitlich gestoppten Untersuchungen umgehend wieder aufnehmen zu lassen. (ddp/afp)