Große Bühne, große Show, große Klappe: Thomas Gottschalk ist das neue „Supertalent“ von RTL. Für den 62-Jährigen ist es seine letzte Chance. Ein Kommentar.

Beim Ersten konnte er nicht bleiben: So viel war Thomas Gottschalk klar. Selten war ein scheiternder Moderator so von den eigenen Leuten verhauen worden wie der ehemalige „Wetten, dass..?“- Star.

Also blieb dem Langen nur noch die Flucht nach vorn. Er hat aus dem Vorabend-Desaster im engen Mini-Studio mehr gelernt, als von einem selbstverliebten TV-Mann wie ihm zu erwarten war: Für seine Zukunft bei RTL griff Gottschalk auf seine Vergangenheit zurück. Große Bühne, große Show, große Klappe. Aber großes Renommée?

Zweifel sind erlaubt. „Das Supertalent“ ist Zirkus. Die Show präsentiert Virtuosen und Artisten, unbestritten. Aber mindestens genauso sehr führt sie schräge Typen vor. Der Elefanten-Mensch war gestern, heute lockt der Profi-Furzer. RTL will von uns nämlich nur das Eine: Aufmerksamkeit. Um jeden Preis.

Auch Gottschalk braucht den Beifall wie ein Junkie die Droge. Für den 62-Jährigen ist es seine letzte Chance. Gegen den selbsternannten Pop-Titan Dieter Bohlen muss der einstige TV-Sponti zeigen, was er drauf hat: lockere Sprüche mit anarchischem Witz. Das unterscheidet ihn von einem Verbal-Pitbull wie Dieter Bohlen. Wenn’s gut läuft, fliegen die Funken, wenn’s schlecht läuft, die Fetzen. Spannend ist es allemal.