Schalksmühle/Halver.

Am 9. Oktober 1955 erwischte ein Waisenkind bei der Einführung des Zahlenlottos die Zahl „13“ als Start für das erfolgreichste Volksglücksspiel. Doch soll man deshalb auch am „Schwarzen Freitag“ sein Glück versuchen? Antworten aus Schalksmühle.

Jens Peter Krohmann, Inhaber einer Lottoannahmestelle in Schalksmühle, kann keine Tendenz für oder gegen Freitag, den 13. beim Spielen feststellen. Allerdings räumt er ein, dass es Tipper gibt, die sich sagen: „An diesem Tag nicht“ – oder: „Ich zwinge mein Glück genau an diesem Datum“.

Krohmann hat selbst eine Glückszahl. Er feiert seinen Geburtstag am 5.5. und misst dieser Zahl schon eine gewisse Bedeutung für sich zu. Doch seiner Meinung nach hat der Aberglaube in der heutigen Zeit seine Kraft verloren. Die jüngeren Generationen wissen kaum noch etwas über die Redewendungen und deren Bedeutung oder Ursprung.

Dem stimmen auch Mathis Schäfer (21) und die 22-jährige Tina Stamm aus Halver zu. „Man kennt diese Sprüche, aber Bedeutung haben sie für uns keine.“ Mathis spricht eher vom „Zufall“, der bei bestimmten Ereignissen zum Tragen kommt. „Aberglaube ist nicht mehr zeitgemäß“, so Mathis’ Meinung. Und er räumt ein, dass die Hintergründe oder Bedeutung der Sprüche für ihn auch nicht wirklich interessant sind.

In Hotelfluren fehlt die Nummer 13 immer noch

Thomas Gehrmann, Mitarbeiter beim Bauhof Schalksmühle, ist der gleichen Ansicht. „Wir schieben nichts auf, gucken nicht aufs Datum und lassen uns vom Freitag, dem 13., bei keinem Vorhaben beeinflussen“, weiß er von seinen Kollegen im Bauhofteam. Doch in Hotelfluren fehlt sie immer noch, die Zimmernummer 13. Auch Flugzeugbauer gehen auf „Nummer sicher“ ohne diese Zahl.

Reiner Rutenbeck, der im Geschichts- und Heimatverein mit schicksalsträchtigen Begebenheiten aus der Vergangenheit konfrontiert ist und aus der Generation stammt, die noch die „guten alten“ Regeln und Redewendungen im Munde führt, gibt klar an: „In unserer Familie spielte Aberglauben nie eine Rolle. Wir messen diesen Sprüchen keine Bedeutung zu.“ Aber auch er kennt diese Tage, an denen nichts klappt. Doch dafür braucht er nicht den „Schwarzen Freitag, den 13.“