Bagdad. Bei Angriffen auf Haftanstalten im Irak sind in der Nacht zu Montag mehr als 50 Menschen getötet worden. In der Nähe der Hauptstadt Bagdad griffen Unbekannte Sicherheitskräfte an. Im Norden sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft. Wer für die Taten verantwortlich ist, blieb unklar.

Bei einem Anschlag und Angriffen auf Gefängnisse im Irak sind mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. In der Nacht zum Montag griffen Unbekannte nach Angaben der Polizei Haftanstalten in Abu Ghraib und Tadschi nahe der Hauptstadt Bagdad an. Bei den Aktionen seien 26 Menschen getötet worden. Die Angriffe seien von den Sicherheitskräften abgewehrt worden.

In der Nähe von Mossul im Norden des Landes zündete ein Selbstmordattentäter eine Bombe in einer Militärkolonne. Dabei habe er mindestens 25 weitere Menschen mit in den Tod gerissen, teilte die Polizei mit.

Der Attentäter habe sein Auto in die Luft gesprengt, teilte die Polizei mit. Unter den Toten sind nach offiziellen Angaben mindestens 22 Soldaten und drei Passanten. Bei einem weiteren Anschlag im Westen Mossuls seien vier Polizisten getötet worden.

Welle der Gewalt im Irak

Zunächst blieb unklar, wer hinter den verschiedenen Aktionen steckt. Selbstmordanschläge sind das Markenzeichen der Al-Kaida, die sich in Mossul - Iraks drittgrößter Stadt - derzeit neu gruppiert. Innerhalb der sunnitischen Minderheit finden die Extremisten willige Rekruten, weil sich viele Sunniten an der politischen Dominanz der Schiiten stoßen.

Der Irak wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt zwischen den Glaubensgruppen erschüttert. Fast täglich kommt es zu Anschlägen. Allein im vergangenen Monat kamen dabei fast 800 Menschen ums Leben. In diesem Monat waren es bereits fast 600. (rtr)