Wer es auf 1,5 Promille im Blut bringt, der muss schon ein paar Liter Bier intus haben. Wer behauptet, das könne ihm nichts anhaben, weiß nicht, wovon er spricht. Das alles ist auch halb so wild – solange man nicht aufs Fahrrad steigt.
Mit 1,5 Promille wird es für manchen zur Herausforderung, das Fahrradschloss überhaupt noch zu finden. Geradelt wird nach dem Kneipenbesuch trotzdem, notfalls in Schlangenlinien, um das Taxigeld zu sparen. Und in dem Irrglauben, das sei ja nicht so gefährlich. Nicht nur Fußgänger haben dazu eine andere Meinung. Die Polizei indes darf erst zu spät bestrafen – bei 1,6 Promille. Das kann sogar den Führerschein kosten.
Forderung nach strengeren Regeln kein Aktionismus
Wenn der NRW-Innenminister deutlich strengere Spielregeln fordert, ist das kein Aktionismus, er weiß sogar die Radfahrerlobby an seiner Seite: In jeden vierten Unfall in Deutschland, bei dem Alkohol im Spiel war, ist ein Radler verwickelt. In dem Fall können bereits 0,3 Promille reichen, um sich strafbar zu machen.
Mangelhafte Kontrollchancen sind ein Totschlagargument. Man muss das Unrechtsbewusstsein schärfen: Betrunkene haben auf dem Rad nichts verloren.