Durch die Alterung der Bevölkerung rollt eine Aufgabe auf Familien, auf Kommunen und Verbände zu, die mit den heutigen Strukturen nicht mehr zu meistern ist.

Es gibt eine Menge Modelle, Projekte, Aktionen, um würdige Lebensformen für alte, pflegebedürftige Menschen zu finden. Es wird auch eine Menge Geld verteilt – für die Pflegedienste, für die Angehörigen, für Umbauten in der Wohnung. Und am Donnerstag lädt die Bundesregierung zum Demografiegipfel, weil schon jetzt klar ist: Durch die Alterung der Bevölkerung rollt eine Aufgabe auf Familien, auf Kommunen und Verbände zu, die mit den heutigen Strukturen nicht mehr zu meistern ist.

Doch mit Aktionen und Projekten, mit ein wenig Pflegezeit hier und einem neuen Bad dort kann die Gesellschaft die Schwierigkeiten, die mit der wachsenden Zahl von alten Menschen einhergehen, nicht meistern. Solange die Verantwortung bei den Familien liegt, solange die Politik den Hebel nicht umlegt und den Grundstein für ein umfassendes Betreuungs- und Versorgungskonzept legt, so lange werden Billigkräfte, die dafür ihre Familien im Stich lassen, schwarz angeheuert.

Die Verantwortlichen in der Politik wissen das. Und dulden stillschweigend diese Praxis. So lange sie weiterhin „herumdoktern“, bleibt ihnen gar nichts anders übrig. Mit Steuermoral braucht man den betroffenen Familien also nicht zu kommen.