Und wieder weht ein Hauch Wilder Westen über den Atlantik: Wochenlang hüllt sich das GM-Management in den Sanierungs- und Tarifverhandlungen in Schweigen, sodann laufen die Gespräche mühsam wieder an – und prompt konkretisieren die Amerikaner ihre Pläne zur Zusammenarbeit mit dem französischen PSA-Konzern. Die aber werden weitreichende Folgen für die europäischen Standorte bis hin zu Schließungen haben. So geht man nicht mit Partnern um, auch nicht mit Tarifpartnern.

Bislang haben die US-Manager in Ermangelung einer Wachstumsstrategie Werke innerhalb des Konzerns gegeneinander ausgespielt. Nun kommen auch noch die PSA-Fabriken als Variable ins Spiel. Abstrus und ebenso anti-europäisch wie anti-marktwirtschaftlich ist es, wenn jetzt der französische Staat mit Milliarden-Subventionen PSA-Werke absichern will. Opel steht vor drastischen Einschnitten. Eine staatliche Sterbehilfe aus Paris hat der Traditionshersteller sicher nicht verdient.