Gevelsberg. Die beiden Fußballerinnen aus Gevelsberg spielen gemeinsam für den VfL Wolfsburg. Erstmals getroffen haben sie sich aber schon früh.
Sie kommen beide aus dem Südkreis und spielen heute gemeinsam für den Serienmeister im Frauenfußball und für die deutsche Nationalmannschaft: Lena Oberdorf und Alexandra Popp. Doch da die beiden Ausnahmefußballerinnen zehn Jahre Altersunterschied trennen, gab es eine Zeit, als die Rollen ungleich verteilt waren. Popp war bereits eine bekannte Fußballerin, als Oberdorf noch ein Kind war und als Fan an der Seitenlinie stand. Von dieser ersten Begegnung der heutigen Mitspielerinnen erzählt Oberdorf nun in einem Interview mit fussball.de.
Popp musste Oberdorf den Führerschein zeigen
Wann genau diese Begegnung stattfand, kann Oberdorf inzwischen nicht mehr sagen, doch was sie noch genau weiß: "Meine Schwester stand auf dem Platz und ich hatte damals meinen Ball dabei und am Spielfeldrand gekickt. Ich habe dann Alexandra Popp gesehen und immer mal rüber geguckt, weil ich es nicht geglaubt habe, dass sie es war. Sie musste mir dann sogar ihren Führerschein zeigen, weil ich nicht glauben konnte, wer da gerade vor mir steht."
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Ihre Reaktion auf diese Begegnung? Ein schneller Anruf bei ihrem Vater: "Ich habe dann meinen Papa angerufen, dass er mir meinen anderen Ball mit den ganzen Unterschriften vorbeibringen soll. Er hatte mich 20 Minuten zuvor erst hingebracht, das heißt, er musste gleich wieder umdrehen, als er zu Hause ankam. Als mein Ball da war, habe ich Poppi natürlich nach einem Autogramm gefragt."
Einige Jahre später traf Oberdorf ihr Idol Popp dann bei einem Lehrgang wieder. Im Nachhinein, das gibt 19-Jährige offen zu, sei ihr die Situation "echt peinlich" gewesen und sie habe gehofft, dass 'Poppi' dieses Treffen längt vergessen hätte. Doch weit gefehlt: "Wie es der Zufall wollte, kam sie beim ersten Lehrgang direkt auf mich zu und meinte: 'Weißt du noch damals, als du noch kleiner warst?'", berichtet Oberdorf.
Inzwischen agieren die beiden Gevelsbergerinnen auf Augenhöhe. Popp ist mit 29 Jahren eine gestandene Spielerin und trägt die Kapitänsbinde beim VfL Wolfsburg, die zehn Jahre jüngere Oberdorf hat sich immerhin schon einen Stammplatz erkämpft und wurde in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Damit wurde sie zum größten Talent ihres Jahrgangs gekürt.
Oberdorf lobt ihre Ausbildungsvereine
Oberdorf hat nicht vergessen, wem sie diesen Erfolg zu verdanken hat und schickt lobende Worte an ihre Ausbildungsvereine TuS Ennepetal und TSG Sprockhövel: "Meine Trainer in der Jugend haben wirklich super Arbeit geleistet und mich auch mit den älteren Jungs spielen lassen, sodass ich verschiedene Positionen ausprobieren durfte. Das hat mich richtig weit gebracht. Davon profitiere ich auch jetzt noch, da ich in der Nationalmannschaft eher als Innenverteidigerin spiele und bei Wolfsburg auf der 10."
Inzwischen schreibt Oberdorf selbst Autogramme. Und wer weiß, vielleicht ist unter ihren Fans ja auch das nächste große Fraußenfußball-Talent aus dem Südkreis mit dabei...
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