Bergkamen.. Es ist ein weltumspannendes Projekt. Erstmals soll mit einem von Sonnenenergie angetriebenen Solarauto die gesamte Welt umrundet werden – und auch ein Oberadener ist mit von der Partie.

Es ist ein weltumspannendes Projekt. Erstmals soll mit einem von Sonnenenergie angetriebenen Solarauto die gesamte Welt umrundet werden – und auch ein Oberadener ist mit von der Partie.

Die Hochschule Bochum hat ihn gebaut, den „Solarworld GT“, mit dem Ende Oktober die Weltumrundung im australischen Adelaide begann. Und der Oberadener Geron Löbbe ist ein Teil des elfköpfigen Teams. Dabei kam Löbbe eher zufällig zum Projekt der Bochumer Studenten. Als leidenschaftlicher Tüftler träumte er immer von einem Antrieb für Motoren, der auf Solarenergie basiert. Der Tüftler ging seinem Traum hartnäckig nach und entwickelte nach etlichen Versuchen einen funktionsfähigen Motor aus zwei Magnetringen, der Sonnenenergie aus Solarzellen speichern konnte. Über einen Freund erfuhr die Hochschule Bochum und Professor Friedbert Pautzke von Löbbes Erfindung und gewann ihn für ein Projekt zur Konzeption eines Solarautos. . Etliche Jahre und Modellreihen an Solarwagen sind seither vergangen, das Projekt wurde ein großer Erfolg. Auf allen prestigeprächtigen Rennen für Solarautos nahm die Hochschule Bochum teil. In diesem Jahr wieder am World Solar Challenge, der inoffiziellen Weltmeisterschaften für Solarautos in Australien. Über 3000 km führte das Rennen vom nördlichen Darwin quer über den Kontinent bis ins südliche Adelaide. „Geron hat sich dabei als vollwertiges Mitglied unseres Teams gezeigt“, erzählt Hochschulmitarbeiter Matthias Wiemers unserer Zeitung, „zum Tagesablauf gehörten dabei etwa das Aufbauen und nach Sonnenstand Ausrichten der Solarzellen, das Kochen der Mahlzeiten oder die technische Unterstützung mit Rat und Tat.“ Aufgrund schlechter Wetterbedingungen, in Alice Springs wechselten sich Regen, Sturm und Buschfeuer ab, konnte der Bochumer „Solarworld GT“ nur 1500 Kilometer fahren und belegte unter den 37 Teilnehmern aus 21 Ländern den 26. Platz. Bei der Abschlussfeier am 23. Oktober in Adelaide erhielt das Solarauto jedoch aufgrund seiner in der Szene einmaligen auf Alltagstauglichkeit ausgelegten Konstruktionsweise den anerkannten „Design Award 2011“.

Und damit begann auch das große Abenteuer von der Weltumrundung mit dem „Solarworld GT“. Die erste Etappe führte entlang der malerischen Südküste Australiens bis nach Sydney. Immer dabei ist auch Geron Löbbe, der auch auf einem Teilabschnitt der Weltumrundung den Solarwagen, den er mit entworfen hat, lenken darf. Wahrscheinlich auf den nächsten Etappen durch Neuseeland. Aktuell befinden sich das Bochumer Team und der Oberadener in Sydney. Die nächste Etappe wird vorbereitet. Sie startet am 25. November im neuseeländischen Auckland. Der weitere Plan sieht die Verschiffung nach Los Angeles vor. Danach durchquert das Solarauto die USA. Im Anschluss soll nach einer weiteren Überfahrt Europa von Portugal nach Rumänien durchquert werden. Weitere Stationen werden nach Plan die Ukraine, Russland, Kasachstan und schließlich China sein, bevor der Wagen wieder zu seinem Startpunkt, dem australischen Darwin, zurückkehrt.

Doch bis dahin bleiben noch ein paar Tage in der Hafenstadt Sydney. Genug Zeit also, um den interessiert fragenden Australiern ihre Solartechnik und das Auto vorzustellen. Und neben diesem faszinierendem Großprojekt auch ein paar Fotos und Erinnerungen an Australien für die Daheimgebliebenen mitzunehmen.