Frankfurt/Main. Sie wollen empfindliche Hände mild reinigen und verzichten deshalb auf Seife. Doch was taugen als besonders hautverträglich angepriesene Waschlotionen? “Öko-Test“ hat sich das genauer angeschaut.

Wer empfindliche Haut hat oder sich häufig die Hände waschen muss, greift gerne zu seifenfreien Waschlotionen. Diese sollen mit ihrem pH-Wert im leicht sauren Bereich den natürlichen Schutzmantel der Haut bewahren.

Die meisten der Lotionen mit dem Versprechen, "pH-hautneutral" zu sein, halten dieses auch ein. Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 4/21). 18 von 20, also 90 Prozent der getesteten Produkte zu Preisen zwischen 90 Cent und 25 Euro pro halbem Liter lagen in dem dafür empfohlenen pH-Wert-Bereich von 4,1 bis 5,8.

Eincremen hilft

Feste Seifen haben laut Öko-Test basische pH-Werte von 8 bis 11, Flüssigseifen lägen meist darunter. Beim Waschen mit Seife verschiebe sich kurzfristig der pH-Wert der Haut, was deren Säureschutzmantel beeinflusse. Eincremen nach dem Händewaschen hilft dabei, die Hautbarriere zu regenerieren.

Ist die Barriere angegriffen, kann die Haut trocken und rissig werden und es können sich Ekzeme entwickeln, warnt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG).

Gut zu wissen: Auch Händewaschen mit seifenfreien Waschlotionen bietet einen gewissen Schutz vor dem Coronavirus. Sie seien ebenso wie normale Seifen dazu in der Lage, mit ihren waschaktiven Substanzen die Lipidschicht des Virus zu zerstören, schreibt "Öko-Test". Der pH-Wert spiele hierfür keine Rolle.

Desinfizieren statt waschen

Die Wirksamkeit von Desinfektionsmittel erreichen aber beide nicht. Nicht nur deshalb raten Expertinnen und Experten, die Hände lieber zu desinfizieren statt zu waschen, wenn sie nicht schmutzig sind.

Zum einen töten die Mittel krankmachende Keime besser ab, zum anderen sind sie laut der DDG zumindest im Vergleich zu Seifeninhaltsstoffen hautverträglicher. Doch auch nach dem Desinfizieren cremt man die Hände idealerweise ein.

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