Die Filialschließungen der Parfümeriekette Douglas könnten ein Vorgeschmack darauf sein, was unseren Innenstädten bevorsteht. Während sich die Verluste des Konzerns im Corona-Jahr durch rasante Zuwächse im Onlinehandel in Grenzen hielten, wird dies vielen Einzelhändlern kaum gelingen. Auch wenn sie kreativ im Lockdown mit „Click and Collect“ – also Bestellung und Abholung – wenigstens Präsenz versuchen, sind die Umsätze auf diesem Weg höchst überschaubar. Digitaler Handel wird zwar seit geraumer Zeit auch den Einzelhändlerin NRW als Mittel der Wahl gepredigt. Allerdings sollte dies eher als Ergänzung zum stationären Geschäft verstanden werden.

Douglas hat nach eigenem Bekunden monatelang analysiert, wo sich das stationäre Geschäft noch lohnt. Im Umkehrschluss hieße dies: Wo Filialen der Parfümeriekette schließen, ob in der Fußgängerzone in Menden oder auch der riesigen Thier-Galerie in Dortmund, da läuft in Zukunft nicht mehr viel – konsumfreudiges Publikum entlang.

Es ist sicher ein Fingerzeig, dennoch hat die Douglas-Analyse nicht zwingend Allgemeingültigkeit. Der Beautykonzern mit Privat-Equity-Fonds als größtem Anteilseigner macht sich dem Vernehmen nach gerade schick für einen erneuten Börsengang. Personal- und Filialabbau passen da, so bitter es leider ist, ins Bild.