Hattingen. Nichtsahnend war das Opfer morgens in Hattingen unterwegs, als ihn ein Mann beleidigte und mit dem Tod bedrohte. Jetzt stand der Prozess an.
Es war noch recht früh an diesem Septembermorgen, als das Opfer auf der Bergerstraße unterwegs war und plötzlich zu hören bekam: „Das warst Du, ich stech’ dich ab“. Der Mann, der da rief war keine 20 Meter von ihm entfernt.
Opfer aus Hattingen verließ aus Angst zwei Tage seine Wohnung nicht
Was nun genau der Grund für den Ausraster des 38-Jährigen Angeklagten war, ließ sich vor dem Amtsgericht Hattingen nicht mehr herausfinden. Dessen Arbeit erleichterte der Beschuldigte allerdings dadurch, dass er Bedrohung und Beleidigung zugab. Mit dem Mann steht er privat in Verbindung, wie sich während der Verhandlung zeigte.
Der Beschuldigte hatte sich nach eigenen Worten schon am Vortag über einen Vorfall in seinem Umfeld aufgeregt und die Nacht über kein Auge zugetan. Dann sah er völlig unerwartet sein Opfer, dem sofort der Schrecken in die Glieder. Schnurstracks machte er sich auf den Nachhauseweg und blieb für zwei Tage daheim. Die Attacke auf einen Mitarbeiter des Job Centers in Hattingen war ihm damals uns ist ihm nach wie vor im Sinn, sagte der Hattinger, der als Zeuge vor Gericht geladen war. Er habe sich nicht mehr aus dem Haus getraut und sei zwei Tage nicht zur Arbeit gegangen.
Angeklagter sitzt derzeit in Haft und hat langes Vorstrafenregister
Der Beschuldigte verbüßt derzeit eine Haftstrafe und war vom Knast zur Verhandlung gebracht worden. Zwei Bewährungsstrafen hat er noch auf dem Konto und sieben Einträge im Vorstrafenregister. Es bei einer Geldstrafe bewenden zu lassen, wie Anwalt Tim Salewski gefordert hatte, war Richter Johannes Kimmeskamp dann doch zu wenig. Er verhängte eine dreimonatige Haft und blieb damit einen Monat unter dem Strafmaß, für das sich der Staatsanwalt ausgesprochen hatte.
Anwalt Salewski will Widerspruch einlegen. Nach jetzigem Stand würde sich wahrscheinlich der Knast fürm seinen Mandaten um besagte drei Monate verlängern.