Lünen..
Die Heinrich-Bußmann-Hauptschule „fürchtet Gesichtsverlust“ und wirbt für den Erhalt der beiden markanten Kunstwerke an der Fassade zur Bebelstraße hin. Sie drohen der neuen Gebäudedämmung Mitte nächsten Jahres zum Opfer zu fallen.
Für Rektorin Ulrike Kleber ist vor allem die bunte Freskomalerei von Michel Amez und Dominique Brochard auf rechter Fassadenseite das Wahrzeichen der „Heinrich-Bußmann“. Es gebe viele Schüler und Lehrer, die sich sorgten. „Wenn das weg ist, ist vielleicht auch unsere Schule weg“, gibt Kleber die Meinung aus ihrem direkten Umfeld wieder. „Es wäre schön und ist erstrebenswert, das Kunstwerk zu erhalten“, sagt die Rektorin. Sie hofft auf Unterstützung aus der Politik.
Ausschuss tagt heute
Der Ausschuss für Kultur und Freizeit wird sich heute damit befassen. Passenderweise tagt er ab 16.15 Uhr in der Heinrich-Bußmann-Schule. Die Verwaltung legt dann einen Sachstandsbericht über die Kunst im öffentlichen Raum vor. Da wird die Freskomalerei von Amez und Brochard ebenso Thema sein wie die „Tanzenden Kinder“ von Hermann Nüdling auf der anderen Fassadenseite.
Der Stadtbetrieb Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) hat sich bereits schriftlich positioniert (wir berichteten). Ein Erhalt der Kunstwerke sei mit den geplanten energetischen Maßnahmen nicht in Einklang zu bringen, heißt es in der Vorlage.
Manfred Becker, Technischer Leiter bei ZGL, räumte gestern ein, dass dies nicht automatisch das Aus für die Kunstwerke bedeute. Es heiße erstmal nur, dass der Erhalt der Kunstwerke für die Wärmedämmung nicht optimal sei. Wenn man Flächen an der Fassade ausspare, um die Kunstwerke zu erhalten, entstünden Kältebrücken, die im Inneren möglicherweise zu Tauwasser an der Wänden und zu Schimmelpilzbildung führen, gab Becker seine Bedenken wieder.
Es würden Bauphysiker beauftragt, dies zu überprüfen. Das Ergebnis, was es kostet und welche Nachteile es mit sich bringt, wird dann der Politik vorgelegt Sie muss bis Frühjahr 2012 eine Entscheidung für oder gegen den Erhalt treffen. Die energetische Sanierung der Heinrich-Bußmann-Schule soll in den Sommerferien 2012 mit Dämmung der Außenfassade fortgesetzt werden.
Zu dämmen und das Kunstwerk auf die neue Fassade zu replizieren, ist übrigens nicht möglich. Die Künstler wollen dies nicht. Ausdrücklich nicht, wie der frühere Konrektor Jürgen Arnold in Erfahrung brachte.