Dorsten..
Och, nö, Kfz-Mechanikerin möchte sie denn doch lieber nicht werden. aber mal einen Tag rein schnuppern in den typischen, dreckigen Männerberuf, wollte sie denn doch: Linda Schattenberg machte gestern beim „Girls’ Day“ mit und verbrachte einen Arbeitstag in der Kfz-Werkstatt Krauel und Kock in der Wienbecke.
Die Schülerin besucht die 8. Klasse der Gesamtschule Wulfen und ist eines von vielen Mädchen, das sich für den „Girls’ Day“ begeistern kann. Ihr „Chef“ für einen Tag ist der Kfz-Mechaniker Peter Michalski, dem auch bei längerem Nachdenken keine Kollegin einfällt. Und Linda ist da wohl auch keine potenzielle Kandidatin, sie will lieber „was Soziales“ machen.
Nicht so Larissa Bendisch. Sie legt für einen Tag Hand an im Bauhof. Noch besucht sie erst die 7. Klasse der Gesamtschule Wulfen, aber irgendwann könnte sie sich durchaus eine Ausbildung auf dem Bauhof vorstellen. Das wundert nicht weiter, schließlich hat Papa Udo da die Finger mit im Spiel: Udo Bendisch ist stellvertretender Einsatzleiter im städtischen Bauhof und damit auch hier für einen Tag Larissas Chef. Er schickte sie mit einer Kolonne nach Lembeck, wo sie eigenhändig ein Loch im Asphalt ausbessern durfte. Frauen sind als Straßenwärterinnen gar nicht mehr soo selten: eine Straßenmeisterin gibt’s im Bauhof und zwei Auszubildende – und 33 Männer.
Frauen sind auf dem Vormarsch. Das ist zumindest der Eindruck von Bestatter Jo Lenert. Wenn überhaupt Bestattungsfachkräfte zu kriegen sind, dann eher Frauen als Männer. Meistens aber bleibt der Beruf „in der Familie“, so wie auch er die Firma von den Eltern übernommen hat.
In Melina Lucas, Achtklässlerin an der Gesamtschule Schermbeck und Lisa Schöne, 8. Klasse der Paulusschule in Lippramsdorf, hat er gelehrige Girls. Geschickt legen sie mit Hand an, als es darum geht, einen Sarg vorzu bereiten, elegante Griffe anzuschrauben und ihn von innen mit glänzendem weißen Tuch auszuschlagen. Melina möchte später gerne „was mit Pathologie“ machen und Lisa interessiert sich für medizinische Berufe. Vielleicht landet ja eine von ihnen später als Azubi bei Lenert? Jo Lenert würde es freuen, denn Fachkräfte sind Mangelware.