Unna..
Spätestens zum Jahresende gehen beim Automobilzulieferer Pampus die Lichter aus. 380 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs – die Produktion wird nach Tschechien verlegt. Unnas Aus aber bedeutet die Rettung der Werke Meinerzhagen, Meerane und Remscheid.
Jetzt gehen bei Pampus offenbar die Lichter noch schneller aus, als von den Mitarbeitern eh schon befürchtet. „Wenn Faurecia die Herstellung von Sitzkomponenten beendet, dann wird der Standort Unna endgültig geschlossen“, so der Pressesprecher des Unternehmens auf Anfrage unserer Zeitung. Damit steht fest: Das Werk in Unna macht spätestens zum Jahresende dicht.
Produktion „nicht bis ins nächste Jahr“ fortführen
Denn Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres (Hagen) teilte konkret mit, dass Faurecia zwar die Herstellung von Sitzkomponenten am Standort Unna so lange wie möglich fortsetzen wolle, zudem aber angekündigt habe, „die Produktion nicht bis ins nächste Jahr fortzuführen.“
So deutlich wurde es gegenüber den noch verbliebenen 320 Beschäftigten am Donnerstagmittag nicht ausgedrückt. Ein Vertreter des Insolvenzverwalters informierte die Belegschaft, dass zum 16. August weitere 105 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Ihnen wird wie bereits rund 60 Kollegen zuvor angeboten, in die Transfergesellschaft zu wechseln.
Produktion wird nach Tschechien verlagert
Hintergrund ist die fast abgeschlossene Verlagerung der Ex-Hengersberg Produktionsmaschinen ins Pampus Werk nach Kamenice in Tschechien. Diese Planung war bekannt, so dass die weitere Information des Insolvenzverwalters für mehr Betroffenheit sorgte: Eben, dass der Kunde Faurecia zum 15. August die Autositzproduktionslinie übernimmt, die in das Faurecia Werk Pisek (Tschechien) verlagert wird.
Damit wurden alle vagen Hoffnungen, dass die Sitzfertigung vielleicht doch bis zum Auslaufen der Produktionslinie 2011 (spätestens 2012) in Unna verbleiben könnte, endgültig zerschlagen. Es sei aber gewährleistet, so der Vertreter der Insolvenzverwaltung, dass auch die Mitarbeiter, die in der Herstellung der Sitzkomponenten beschäftigt sind, wie ihre Kollegen in eine Transfergesellschaft wechseln können.
Azubis werden woanders untergebracht
Gleiches erwartet dann auch die in der verbliebenen Produktion (Löttco, Rundkneten) beschäftigte Restbelegschaft von rund 35 Leuten. „Denn auch für diesen Bereich wurde uns signalisiert, dass ein kurzfristiger Abzug der Produktion geplant ist“, sagt Betriebsratsvorsitzender Michael Lux. Wie nun klar ist, spätestens zum Jahresende.
Immerhin mag die sechs Auszubildenden an der Zechenstraße die Aussage von Metallgewerkschafter Ralf Wehmeier beruhigen, dass ihre Ausbildung nicht gefährdet werden soll: „Wir werden sie in Unternehmen im Umkreis unterbringen.“
Meinerzhagen, Meerane und Remscheid gerettet
In den Pampus Automotive Werken in Meinerzhagen, Meerane und Remscheid läuft indes die Produktion normal weiter. Ziel des Insolvenzverwalters sei es, diese Standorte und Pampus Automotive über ein Planinsolvenzverfahren zu sanieren und zu erhalten, heißt es abschließend gegenüber der Presse. Eine Rettung, bei der der Standort Unna und rund 380 Mitarbeiter auf der Strecke bleiben werden.