Lüdenscheid.. Eine Familientragödie ereignete sich in der Nacht zu Dienstag in Lüdenscheid: Ein 29-Jähriger soll seinen Vater getötet haben. Das Opfer wurde mit durchgeschnittener Kehle gefunden.
Bei einer Bluttat innerhalb der Familie ist gestern Morgen ein 84-jähriger Lüdenscheider getötet worden.
Mutmaßlicher Täter ist der 29-jährige Sohn. Der alte Mann starb an zwei Verletzungen mit einem Messer. Die Halsschlagader war durchtrennt. Ein Stich in den Bauch hatte Leber und Darm verletzt, was zu massiven Blutungen im Bauchbereich geführt hatte. Beide Verletzungen für sich genommen wären tödlich gewesen. Der 29-Jährige konnte ohne Widerstand festgenommen werden.
Das Geschehen gestern früh gegen 4.30 Uhr umrissen gestern Nachmittag der Hagener Staatsanwalt Klaus Knierim und der Leiter der Hagener Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Thomas Hauck, in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz.
In der Erdgeschoss-Wohnung an der Bergstraße hätten sich am Dienstagmorgen Vater, Sohn und zufällig auch die Tochter des Opfers aufgehalten. Als es zwischen den Vater und Sohn zu einem heftigen Streit gekommen sei, habe sie sich zu Nachbarn geflüchtet, die dann die Polizei verständigt hätten.
Verdächtiger vorbestraft
Als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie den 84-Jährigen tot im Schlafzimmer vor. Der dringend tatverdächtige Sohn konnte ohne Widerstand festgenommen werden und sitzt in Untersuchungshaft.
Sichergestellt wurde dort auch die vermutliche Tatwaffe. Sie wird derzeit kriminaltechnisch untersucht.
Der 29-Jährige ist wegen einer Reihe von Eigentumsdelikten vorbestraft. Er sei vor etwa einem Monat aus der Haft entlassen worden und lebe bei den Eltern. Er mache zum Geschehen keine Angaben, so Hauck. Sein Auftreten in der Vernehmung bezeichnete Hauck als „neutral“. Hinweise aus der Nachbarschaft auf den Missbrauch von Drogen oder Alkohol konnte der Staatsanwalt nicht bestätigen.
Die Mutter wurde nicht Zeugin des Dramas. Sie liegt schwer krank in der Klinik. Mit Rücksicht auf ihren Zustand sei sie noch nicht von ihrer Familie marokkanischer Herkunft informiert worden. „Wir sprechen hier über eine Tragödie“, hatte der Staatsanwalt eingangs deutlich gemacht.