Hagen..
Clark versteht etwas von seinem Job. Er peilt kurz die Lage, springt in den parkenden Golf, holt einmal tief Luft - und schon hat er die Fußmatte als Übeltäter entlarvt. „Die lässt er jetzt erstmal nicht mehr los“, sagt Achim Hilger, Clarks Herrchen. Während der Hund die Matte noch totbeißt, klatschen die Zuschauer schon. Der Drogenspürhund war für die Schülerinnen und Schüler, die gestern am Schnuppertag der Polizei teilnahmen, die wohl eindrucksvollste Demonstration vom Polizistenalltag.
Wenn es um die Nachwuchswerbung geht, legt sich die nordrhein-westfälische Polizei regelmäßig so richtig ins Zeug. Mehr als 50 Schüler aus sechs weiterführenden Schulen in Hagen waren gestern ins Polizeipräsidium gekommen, um sich die Vorführungen anzusehen. Der Ehrengast an diesem Tag war Landesinnenminister Ralf Jäger. „Wir suchen die Besten - die besten Menschen“, sagte er in einer kurzen Ansprache. Bei der Auswahl der Bewerber käme es vor allem darauf an, dass sie soziale Kompetenz hätten und teamfähig seien. Jedes Jahr bewerben sich bei der Polizei in NRW 7000 junge Leute. „Die Einstellungszahlen werden noch mal erhöht“, so Jäger. „Wir nehmen 1400 Bewerber an, also 300 mehr als bisher.“
Bezahltes Studium
Zudem, so Jäger, erwarte die Auserwählten ein krisenfester Job, der schon während der Ausbildung gut bezahlt werde. Während des dreijährigen Studiums erhalten die Polizeianwärter 1000 Euro monatlich, danach haben sie eine Garantie auf einen Arbeitsplatz. Später können sich die jungen Polizisten dann spezialisieren.
Anwärter mit Migrationshintergrund seien bei der Polizei sehr willkommen, betonte Jäger. „Ich habe durch meine griechischen Wurzeln viele Vorteile“, erklärte eine junge Polizistin. „Viele Dinge kann ich den Leuten besser erklären als im Deutschen.“
Langweilig wird die Arbeit bei der Polizei nie. Das konnten die Schülerinnen und Schüler gestern hautnah erleben. Mit einer Laserpistole die Geschwindigkeit eines Autos messen, einen Blick in die Ausnüchterungszelle werfen oder sich Fingerabdrücke abnehmen lassen - mitmachen war ausdrücklich erlaubt.
„Das ist zwar ein gefährlicher Job, aber genau das reizt mich“, verrät die Zwölfklässlerin Luisa Gerlich, warum sie an dem Schnuppertag teilgenommen habe. „Es ist genauso, wie ich mir den Beruf vorgestellt habe.“