Mainz.

Was für ein Leben: Für Berti, Anton, Det, Fritzchen, Edi und Conni besteht der Alltag aus Pausen. Aus Werbepausen. Und sonst? – Ein Blick auf den Mainzelmann...

Sie sind zu sechst – aber sie sprechen mit einer Stimme: Gud'n Aaaamd!

Wenn dieser Gruß erklingt, gekrächzt in hohen Tönen, weiß jeder sofort: Der Mainzelmann hat gesprochen. Seit 45 Jahren zieht er den Hut vor der glotzenden Bevölkerung, sagt dabei immer diese Worte.

Gud'n Aaaamd!

Und bringt immer etwas mit. Mal Waschmittel und Schokoriegel, mal Haarshampoo und kühles Bier – auf jeden Fall viele schlaue Sprüche aus der Welt des Werbefernsehens. Nicht immer, aber immer öfter. Seit dem 2. April 1963 gestalten die Mainzelmännchen die Werbepausen im ZDF – die schönsten Pausen sind eben doch nicht lila . . .

Gud'n Aaaamd!

Achtmal an normalen Werktagen darf ein Mainzelmann so sein Publikum grüßen – erstmals gegen halb fünf, letztmals um kurz vor acht. Denn dann ist Schlafenszeit in Deutschlands vielleicht ältester Männer-WG. Wie's da wohl aussieht? Ob die noch wohnen oder doch schon leben?

Gud'n Aaaamd!

So oft und so gerne wir diesen Gruß vernehmen: Was wissen wir überhaupt über die Mainzelmännchen? Sind die verwandt oder bloß verschwägert? Sind das sechs Brüder oder einfach nur Freunde? Oder sind die knuffigen Kobolde etwa . . . – oder anders gefragt: Wie lebt es sich im Mainzelmännchen-Land ganz ohne Mädels?

Gud'n Aaaamd!

Wäre sicherlich ein toller Anmachspruch. Zumindest besser, als mit der längsten Praline der Welt zu prahlen. Aber zwischen allen Aufforderungen, die Packungsbeilage zu lesen und den Arzt oder Apotheker zu fragen, ist vom weiblichen Geschlecht nichts zu sehen. Zu sehen ist immerzu nur der Mainzelmann.

Gud'n Aaaamd!

Zu sehen ist er mal als Berti – in grauen Hosen, grünen Hemden und orange behütet. Wenn der Mainzelmann so unverkennbar lacht, heißt er Berti. Er ist der Spaßvogel der Gruppe. Zu sehen ist er auch als Anton – in blauen Latzhosen und mit brauner Mütze. Wenn dem Mainzelmann was richtig misslingt, heißt er Anton. Er ist der klassische Tolpatsch. Manchmal heißt er auch Det – ausstaffiert mit Brille und Pullunder. Wenn der Mainzelmann den Zeigefinger hebt, heißt er Det. Er ist der Schlaue und der Autoritäre. Es gibt ihn auch als Fritzchen – ohne Mützchen, dafür mit Leibchen. Wenn es dem Mainzelmann um Schnelligkeit geht, heißt er Fritzchen. Er ist der Sportliche. Sein Name ist auch Edi – unbehütet auf dem roten Schopf. Wenn der Mainzelmann was im Schilde führt, heißt er Edi. Er ist das Schlitzohr. Und als kleiner Kobold heißt er Conni. Er ist das Nesthäkchen. Aber grüßen kann auch er schon!

Gud'n Aaaamd!

Älter wird ein Mainzelmann übrigens nie. Höchstens mal jünger. Dann bekommt er neue Mützen, neue Hosen und so neumodischen Schnickschnack wie Handys und Laptops. Dafür nimmt man ihm seinen Charme – behaupten zumindest die treuen Anhänger. Doch fünf Jahre nach der letzten Verjüngungskur ist der gröbste Frust bewältigt. Der Aufschrei von 2003 hallt nicht nach. Vielleicht aber auch nur, weil er 2004 von einem anderen übertönt wurde: „Sex-Wahn im ZDF” titelte eine Boulevardzeitung. Dabei hatte sich der gute Edi bloß für einen Sekundenbruchteil im Adamskostüm und damit seinen „kleinen Mainzel” gezeigt. Womit bewiesen wäre, dass es sich tatsächlich um Mainzelmännchen handelt . . .

Ändää! (Ende)

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