Erst durch eine Klage des Springer Verlages ist jetzt die Katze aus dem Sack. Demnach hat das zwischen 2005 und 2009 von Peer Steinbrück geleitete Finanzministerium satte 1,8 Millionen Euro für die Beratung an eine Wirtschaftskanzlei gezahlt. Ebendiese Kanzlei hat dann zwei Jahre später den SPD-Abgeordneten eingeladen, für 15 000 Euro einen Vortrag zu halten.
Muss das der artig seine Steuern zahlende Otto Normalverbraucher noch verstehen? Wozu gibt es denn hoch bezahlte Stäbe von Beamten im Finanzministerium? Verfügen die nicht über genügend Sachverstand, ihrem Minister beratend zur Seite zu stehen? Und Steinbrück, der sich nach dem Ende der Großen Koalition als einfacher SPD-Abgeordneter reichlich Zeit für gut dotierte Vorträge nahm und zum Millionär wurde, wird nun als SPD-Kanzlerkandidat vom Bürger misstrauisch auf seine Bodenhaftung abgescannt.
Die SPD, vor allem in ihrer Herzkammer Ruhrgebiet, versteht sich als Anwalt des kleinen Mannes. Wählt dieser einen SPD-Kandidaten, der an einem Abend teilweise mehr kassiert hat als eine Krankenschwester im ganzen Jahr?