Dorsten..
Nicht nur die Vergangenheit der Bäder wird zur Baustelle mit großem Aufräumbedarf – sondern mit einiger Sicherheit auch ihre Zukunft. Dabei geht es keineswegs nur um das große Freizeitbad Atlantis, sondern wieder einmal auch um den Erhalt des Wulfener Hallenbades.
Zunächst zum Wulfener Bad: Nach dem Tod von Dieter Birkemeyer, der den Trägerverein führte, wird sich dessen Vorstand neu formieren. Am Freitag gibt es eine übergreifende Vorstandssitzung der sieben beteiligten Wassersportvereine, um einen Personalplan für die Hauptversammlung des Trägervereins (voraussichtlich im November) vorzulegen. Vizevorsitzender Peter Lysertschenko und Geschäftsführer Mirko Bernhardt wollen wieder kandidieren, versicherten sie gegenüber der WAZ. Bernhardt: „Klar ist: Der Trägerverein wird nicht wegbrechen.“
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Wie die Wassersportler selbst Geld beisteuern sollen, um das Defizit in Wulfen zu verringern, scheint indes schleierhaft. Peter Lysertschenko: „Wenn unsere Mitglieder mehr bezahlen sollen, dann kommen die Vereine an die Grenze.“
Mit Sorge schaut auch der Förderverein des Gemeinschaftshauses auf die Situation des Wulfener Bades. Schwimmhalle und GHW sind wie siamesische Zwillinge miteinander verbunden. So liegt gemeinsame Haustechnik im Bad, speist das Badewasser die Sprinkleranlage im gesamten Baukomplex, ist das Becken zugleich Löschwasser-Reservoir für die benachbarte Gesamtschule.
Zur Situation im Atlantis melden sich derweil langjährige Stammgäste zu Wort: „Viele treue Gäste sind abgewandert in Bäder der Nachbarschaft“, sagen Heinz Niewerth, Georg Knüver und Theo Aldenhoff. Die Führungskrise, die mit dem Unterschlagungsfall offenbar wurde (WAZ berichtete) überrascht sie nicht. Schon vor über einem Jahr schrieben sie dem Verwaltungsrat und den Fraktionschefs: Ständige Personalwechsel, keine kompetenten Ansprechpartner, keine Information durch die Geschäftsleitung -- das kritisierten sie da unter anderem. „Ursache für rückläufige Besucherzahlen sind Unzulänglichkeiten in der Führung“, sagen Niewerth und Knüver. Die Gäste erlebten „verschüchterte“ Mitarbeiter: „Das überträgt sich auf die Gäste. Man fühlt sich einfach nicht mehr wohl.“ Dabei sagen beide, „wollen wir nicht meckern, sondern versuchen, mitzugestalten.“ Gesprächsangebote habe die Geschäftsleitung aber stets abgelehnt. Dazu hätte die WAZ gern den Atlantis-Betriebsrat gehört. Der möchte sich angesichts der laufenden Untersuchungen nicht äußern. „Wir sind in einer schwierigen Situation“, so die Vorsitzende Sandra Markowiak.