Die Bahn ist in Deutschland ein sicheres Transportmittel. Diese Feststellung gilt für den Staatsbetrieb DB genau so wie für zahlreiche private Eisenbahnen, die einen immer größeren Marktanteil erobern.
Dennoch lässt der Unfall in Mannheim vom 1. August, bei dem ein Güterzug zwei vollbesetzte IC-Waggons gerammt hat, Fragen offen. Dass, auch nach ersten Äußerungen der Staatsanwaltschaft, ein Lokführer gleich drei Rot-Signale überfährt, ist ungewöhnlich.
Dass die Bahn-Gewerkschaft EVG eine Arbeitszeitverletzung wittert, wenn bekannt wird, dass dieser Lokführer für ein britisch-niederländisches Unternehmen bei einem Personaldienstleister geliehen war? Es ist verständlich.
Dass aber nebenbei bekannt wird, dass weder Fahr- noch Ruhezeiten auf der Lok abgesichert kontrolliert werden, bei Lkw-Fahrern aber schon? Das ist ein Versäumnis des Staates – und rasch zu korrigieren.