Altena.

Neue Akzente wird die Stadt zum „Tag des offenen Denkmals“
im September setzen. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Motto „Jenseits
des Guten und Schönen - unbequeme Denkmale“.

Dabei soll der Blick des Publikums einmal auf Orte gelenkt
werden, die bei derartigen Thementagen normalerweise nicht automatisch im
Mittelpunkt stehen.

Kriegsgräber gehören zum Beispiel dazu, aber auch der
jüdische Friedhof oder das Denkmal auf der Kluse. Auf den ersten Blick
vielleicht etwas unerwartet, gehört auch das Selve-Denkmal, der „Stille
Gustav“, auf seinem Felsvorsprung oberhalb der Lüdenscheider Straße dazu.

Alle diese Orte sollen im Rahmen von Führungen erschlossen
und den Interessenten erläutert werden. Den Termin kann man sich jetzt schon
einmal vormerken. Der „Tag des offenen Denkmals“ findet am Sonntag, 8.
September statt.

"Soldat im Felsengrab"

Orte wie das Selve-Denkmal hätten sich in früheren
Jahrzehnten einer deutlich größeren Beliebtheit erfreut, berichtet in diesem
Zusammenhang Stadtführerin Ursula Rinke. „Heute verursachen sie Kosten, es
gehen nur wenige Menschen hin.“ In der Vergangenheit seien Plätze wie das
Selve-Denkmal dagegen regelmäßig das Ziel von Familienausflügen oder -spaziergängen
gewesen.

Auf der Kluse wird es am Tag des Denkmals wohl auch um einen
Teil der Anlage gehen, den sich die Besucher „hinzudenken“ müssen. Die Rede ist
vom eigentlichen Kriegerdenkmal, das 1886 errichtet wurde. Es diente unter
anderem der Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg und wurde 1971 nach
kaum 100 Jahren wieder abgerissen. Immer wieder mal ist zu hören, dass der
Adler an der Spitze der Säule – er bestand aus bronziertem Zinkguss und wurde
von Bildhauer Gustav Glück in Halle angefertigt – noch irgendwo existiert,
manchmal ist da die Rede vom Garten der Villa Hügel. Eine Legende?

Heute besteht die Anlage auf der Kluse im Wesentlichen aus
dem „Soldat im Felsengrab“, das der Bildhauer Franz Belke 1934 für die Opfer
des Ersten Weltkrieges geschaffen hat.