Der Veggie-Tag soll kein Zwang sein. Was dann? Unterstützt der Staat Kantinen finanziell, die Angestellte vor die Wahl fleischfrei oder gar nichts stellen? Sinnvoller wäre es, wenn Kantinen täglich schmackhafte und abwechslungsreiche Gerichte ohne Fleisch anböten. Zusätzlich.
Man kann ganz grundsätzlich fragen: Dürfen wir Tiere essen? Das ist eine Frage individueller Moral. Für die Gesellschaft insgesamt ist sie beantwortet: Ja. Was nicht heißt, dass alles bleiben muss, wie es ist. Wo die Grünen Recht haben, haben sie Recht: Ein hoher Fleischkonsum schadet unserer Gesundheit, der Umwelt und, weil er die Massenhaltung erzwingt, den Tieren. Aber wo die Grünen danebenliegen, liegen sie richtig daneben: Wenn wir etwas nicht brauchen, dann weitere Vorschriften dazu, wie wir leben sollen.
Der Veggie-Tag soll kein Zwang sein. Was dann? Unterstützt der Staat Kantinen finanziell, die Angestellte vor die Wahl fleischfrei oder gar nichts stellen? Mit welchem Geld und welchem Recht? Und mit welchem Nutzen? Sinnvoller wäre es, wenn Kantinen (und andere Restaurants) täglich schmackhafte und abwechslungsreiche Gerichte ohne Fleisch anböten. Zusätzlich. Die guten tun das. Weil die Kunden es verlangen.
Die grüne Forderung ist zu bescheiden: Wer morgens Leberwust isst, abends Mett und Fleischkäse, tut weder sich, noch der Umwelt viel Gutes, wenn er am Donnerstagmittag aufs Schnitzel verzichtet. Und zugleich ist sie unverschämt: Weil sie die Entscheidungsfreiheit beschränkt. Und tendenziell die Vielfleischesser, also die Männer, zu den neuen Rauchern macht.
Aber wie wäre eine wünschenswerte Entscheidung zu weniger Fleisch ohne Zwang zu beeinflussen? Erheblich strengere Vorschriften zur Tierhaltung bei erheblich strengeren Kontrollen ließen Qualität und Preise steigen. So würde Fleisch wieder etwas Besonderes, die Ausnahme. Wahrscheinlich will die Mehrheit der Wähler das nicht. Wahrscheinlich wissen das die Grünen.