Die Rüge des Deutschen Presserats wegen des Papst-Titelbildes der "Titanic" ist von der Chefredaktion der Satirezeitschrift zurückgewiesen worden. Der Chefredakteur Leo Fischer sagte, er sei von der Reaktion des Presserats "vollkommen überrascht". Der Rüge liege zugrunde, dass die "Titanic" die Privatperson Joseph Ratzinger beleidigt habe, sagte Fischer.
"Gegen uns hat aber nicht Joseph Ratzinger geklagt, sondern Papst Benedikt XVI." Fischer fügte hinzu: "Deswegen halten wir den Presserat für dümmer, als der Papst erlaubt." Der "Titanic"-Verlag erkenne den Presserat nicht an. Deshalb werde das Blatt die Rüge auch nicht veröffentlichen, erklärte Fischer. In dem Fall, dass ein "Titanic"-Mann in den Beschwerdeausschuss aufgenommen würde, schlösse sich die Zeitschrift dem Selbstkontrollorgan der Presse an.
Gegen das im Juli erschienene Cover, das den Papst mit befleckter Soutane zeigt, waren beim Presserat 182 Beschwerden eingegangen. Er hatte dem Satiremagazin daraufhin eine öffentliche Rüge erteilt.