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„1…2…3…4, hier haben wir schon vier Amseln auf einmal“, sagt Karl-Heinz Kühnapfel vom NABU mit suchendem Blick, während er mit dem Zeigefinger auf einen Baum deutet. Am Samstag zählte er mit seiner Kollegin Ilona Jädke und einigen Bewohnern des Hauses Volkermann die Vogelarten im angrenzenden Garten der Pflegeeinrichtung.

Ergebnisse der Zählung dienen der Forschung

Einmal jährlich veranstaltet der NABU die „Stunde der Gartenvögel“. In dieser Stunde sollen Naturfreunde die Häufigkeit der in ihrem Garten vorkommenden Vögel zählen. Die Ergebnisse werden dem NABU nach der Zählung übermittelt. Die Ergebnisse dienen dem Naturschutzbund zu Forschungszwecken. Karl-Heinz Kühnapfel entschied sich am Samstag in der Gartenanlage des Hauses Volkermann zu zählen. „Wir haben hier im Vorfeld schon einen Vortrag über Gartenvögel gehalten“, erzählt der Ornithologe. Auf seine Empfehlungen hin haben die Bewohner und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung über 20 Nistkästen im Garten aufgehängt und sogar zusammen mit Schülern der Gesamtschule ein Insektenhotel eingerichtet. „Außerdem haben wir eine Wildblumenwiese angelegt“, ergänzt Kristin Buchholz, Leitung der Therapie und Betreuung im Haus Volkermann.

Die Früchte dieser Arbeit waren am Wochenende deutlich zu erkennen. „Hier sind jetzt viel mehr Vogelarten anzutreffen“, lobt Kühnapfel die Arbeit der Naturfreunde. Hier fehle es den Tieren an nichts. Sie speisen von den Insektenarten, die sich auf der Wildwiese ebenfalls wohlfühlen. So konnten die Vogelkundler in einer Stunde nicht nur Amseln, sondern auch Buchfinken, Blaumeisen, Grünfinken, Gartengrasmücken und Elstern sehen.

Wobei „sehen“ nicht die ausschließliche Fähigkeit zur Vogelzählung ist. Zwar haben sich einige Bewohner mit einen Fernglas gerüstet, doch selbst mit der größten Linse bleibt den Augen so Manches verborgen. Deswegen spielen die Ohren bei dieser Entdeckungstour eine große Rolle. „Viele Vögel erkennt man an ihrem Gesang“, erklärt Ilona Jädke. Den Weidenlaubsänger, auch Zilpzalp genannt, erkenne man beispielsweise an genau diesem Klang. Aber auch Rotkehlchen und Mauersegler könne man auf diese Weise unterscheiden.