Berlin (dapd). 46 Prozent aller Umsätze in Deutschland werden von Unternehmen erzielt, für deren Geschäftsmodell das Internet eine wichtige oder zentrale Rolle spielt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) mit dem Branchenverband Bitkom, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Bei der Hälfte der 2.500 befragten Unternehmen sei das Netz der Kern des Geschäftsmodells oder spiele dafür eine wichtige Rolle. 32 Prozent schätzten die Bedeutung des Internets für das eigene Unternehmen als gering ein. Für 18 Prozent sei es unwichtig.

"Für die deutsche Wirtschaft ist das Web die Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts", sagte IW-Direktor Michael Hüther. Er bezeichnete die besonders internetabhängigen Unternehmen als "Avantgarde", die mehr Akademiker als andere beschäftigten und überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung investierten.

Dabei hat das Internet bei weitem noch nicht die gesamte Wirtschaft erreicht. Erst 62 Prozent der deutschen Unternehmen haben laut Studie eine eigene Internetpräsenz, 52 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiteten regelmäßig mit dem Internet.

Für den Bitkom-Präsidenten Dieter Kempf ist die digitale Kommunikation allerdings nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch in vielen weiteren Gesellschaftsbereichen der Schlüssel zur Lösung drängender Probleme. Von der elektronischen Lohnsteuerkarte bis zum Ausgleich des Landärztemangels durch Telemedizin könnten Entwicklungen der IT-Branche das Leben der Menschen besser organisieren.

Auf dem IT-Gipfel am Dienstag in München will Kempf gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesministern über künftige Projekte reden. "Wir werden die Herausforderungen in diesen zentralen Bereichen nur meistern können, wenn wir IT-Lösungen einsetzen", sagte der Bitkom-Chef.

dapd