Diyarbakir. Seit 1984 wurden im Kurdenkonflikt mehr als 45.000 Menschen getötet, nun hat Abdullah Öcalan, Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), einen Waffenstillstand ausgerufen. Eine Waffenruhe der PKK gilt als erste Stufe im Bemühen um einen dauerhaften Gewaltverzicht.

Der inhaftierte Rebellenchef Abdullah Öcalan hat am Donnerstag eine Waffenruhe im Kurdenkonflikt ausgerufen. Es sei "Zeit, die Waffen schweigen zu lassen" und die Türkei zu verlassen, hieß es in einem Aufruf des Chefs der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an die PKK-Kämpfer, der bei einem Treffen von Kurdenvertretern in Diyarbakir verlesen wurde. In dem Konflikt wurden seit dem Jahr 1984 mehr als 45.000 Menschen getötet.

"Die Zeit ist gekommen, um der Politik den Vorrang zu geben", erklärte Öcalan. "Wir sind in einem Stadium angekommen, in dem sich unsere bewaffneten Elemente aus der Türkei zurückziehen sollten." Öcalan verhandelt seit Ende vergangenen Jahres mit Vertretern des türkischen Geheimdiensts über einen Aufruf zur Waffenruhe.

Ein Gewaltverzicht der PKK soll nach vorab bekanntgewordenen Informationen mit einer verfassungsrechtlich verankerten Garantie der politischen und sozialen Rechte der Kurden belohnt werden.

Erdogan lasse PKK-Kämpfer ohne Beschuss abziehen

Der seit 14 Jahren inhaftierte Öcalan verbüßt auf der Insel Imrali eine lebenslange Haftstrafe. Eine Waffenruhe der PKK gilt als erste Stufe im Bemühen um einen dauerhaften Gewaltverzicht. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte bereits zu, dass der türkische Staat PKK-Kämpfer bei einem möglichen Rückzug in den Norden Iraks nicht angreifen werde. Die PKK unterhält ihr Hauptquartier im Nordirak. (AFP)