Düsseldorf.

Energie sparen und das Klima schützen, das kann für Hausbesitzer teuer werden. Neue Umweltauflagen kosten viel Geld - vielleicht zu viel, kritisiert der Verband Haus und Grund. Die Mieteinnahmen könnten geringer ausfallen als erwartet.

Hausbesitzer klagen über eine Kostenexplosion durch die Flut ständig neuer Umweltauflagen. „Die Jahr für Jahr steigende Belastung ist für viele Leute nicht mehr tragbar und eine Katastrophe“, sagte der NRW-Präsident des Verbandes Haus und Grund, Klaus-Dieter Stallmann.

Zahlreiche neue Vorschriften aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf zwingen Hausbesitzer und Vermieter zu hohen Investitionen:

Seit 2010 müssen Eigentümer neuer oder sanierter Mehrfamilienhäuser intelligente Stromzähler einbauen.

Trinkwasser-Tests und neue Dämmungen

Ab November müssen Vermieter in Mehrfamilienhäusern einmal pro Jahr das Trinkwasser auf gesundheitsgefährdende Legionellen testen lassen. Kosten nach Angaben der Immobilienwirtschaft: 200 Euro pro Gebäude.

Bis Ende 2011 müssen Hausbesitzer laut der bundesweiten Energieeinsparverordnung (EnEV) die oberste begehbare Geschossdecke dämmen. Außerdem müssen Warmwasserleitungen gedämmt und vor 1978 eingesetzte Heizkessel ausgetauscht werden.

Der Bund will 2012 nach einer EU-Vorgabe eine neue Energieeinsparverordnung verabschieden, wonach bei jeder Vermiet- oder Verkaufsanzeige der Energiekennwert der Immobilie angegeben werden muss.

Umweltauflagen könnten Mieteinnahmen schmälern

Bis 2013 werden Wärmezähler für eine individuelle Heizkostenabrechnung Pflicht. Kosten für ein Sechsfamilienhaus: 1500 Euro.

Bis spätestens 2015 verlangt NRW eine Dichtheitsprüfung für private Abwasserleitungen. Das Umweltministerium beziffert die Kosten auf 300 bis 500 Euro. Die Initiative „Alles dicht in NRW“ fürchtet, dass es deutlich mehr kosten wird.

Bis 2019 müssen elektrische Nachtspeicherheizungen in Mehrfamilienhäusern durch moderne Heizungen ersetzt werden. Kosten: mehrere Tausend Euro.

Stallmann vom Verband Haus und Grund hält Energie- und Klimaschutz-Maßnahmen für sinnvoll. Und hat Tipps für die Finanzierung: „Es gibt auch günstige Darlehen von Kfw, Sparkassen und Volksbanken sowie Härtefallregelungen.“ Niemand müsse sein Haus verkaufen, der kein Geld habe. „Aber viele wollten mit der Mieteinnahme die Rente aufbessern. Davon bleibt oft nichts übrig“, so Stallmann.